München. . Carlo Ancelotti löst in der neuen Saison Pep Guardiola als Trainer beim FC Bayern ab und unterschreibt für drei Jahre. Ronaldo nennt ihn “Bär“.
Die offizielle Bestätigung des Trainerwechsels erfolgte auf ähnlichen Pfaden, auf denen sich die Gerüchte zuvor zur Gewissheit verdichtet hatten. Statt den vereinbarten Abschied von Pep Guardiola im Juni 2016 und das dann folgende Engagement von Carlo Ancelotti über die zahlreichen Vereinskanäle zu verkünden, wählte der FC Bayern zunächst lieber den Weg über eine ausgewählte Zeitung. Erst danach kamen die anderen Medien via Mitteilung an die Reihe. Der Inhalt konnte freilich niemanden mehr überraschen: Der Spanier Guardiola, 44, hört nach drei Jahren im Sommer in München auf, der Italiener Carlo Ancelotti, 56, übernimmt und hat bereits bis 2019 unterschrieben.
Um 11.25 Uhr am Sonntag durfte die Bild auf ihrer Internetseite diese beiden Nachrichten verkünden, die eigentlich nur noch eine Bestätigung jener Nachrichten waren, die die spanische Sportzeitung Marca bereits am Mittwoch (Guardiolas Abschied) und Donnerstag (Ancelottis Engagement) in Umlauf gebracht hatte.
Heuert Guardiola bei Manchester City an?
Nur der dritte Teil dieses vom FC Bayern eigentümlich moderierten und auch am Sonnabend nach dem 1:0-Sieg in der Bundesliga bei Hannover 96 noch nicht bestätigten Trainerwechsels bleibt vorerst ein wohl offenes Geheimnis. Jene Frage nämlich, ob sich Guardiola tatsächlich im Sommer seines nächsten Projekts annehmen wird, bei Manchester City, wie ebenfalls seit Tagen kolportiert wird.
Von Guardiola ist dazu vorerst keine Stellungnahme zu erwarten. Er flog am Sonntag mit seiner Familie bereits in die Heimat Katalonien, wo er mit seinen Eltern und weiteren Familienangehörigen das Weihnachtsfest in Ruhe begehen möchte.
Ancelotti demütigte Guardiolas Bayern mit Real
Immerhin ist die Münchner Trainerrochade nun aber offiziell bestätigt. „Wir sind Guardiola dankbar für alles, was er unserem Verein gegeben hat und hoffen, dass wir in dieser Saison gemeinsam noch viele Erfolge feiern werden“, sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge der Bild, „mit Ancelotti kommt erneut ein sehr erfolgreicher Trainer zum FC Bayern. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit.“
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Beide Trainergrößen verbindet mehr als nur die beiden Halbfinals 2014 in der Champions League, in denen Ancelotti mit Real Madrid Guardiolas Bayern regelrecht gedemütigt hatte. 1:0 in Madrid und 4:0 (!) in München gewannen die Königlichen damals auf ihrem Weg zur Krönung, durch die Ancelotti bereits drei Titelgewinne in Europas Eliteliga angehäuft hat.
Guardiola soll das Triple holen
Mehr kann kein anderer vorweisen, was ihn jedoch nicht davor bewahrte, ein Jahr später von Real entlassen zu werden. Danach ging er, wie Guardiola nach seinem Abschied vom FC Barcelona 2012, in ein Ruhejahr nach Nordamerika. Statt wie Guardiola in die Hektik der Leistungsgesellschaft New Yorks zog es Ancelotti in die Heimat seiner Frau, ins westkanadische Vancouver, und zum Angeln.
Guardiola soll es nun seinem Vorgänger Jupp Heynckes gleichtun in seinem Abschiedshalbjahr und alle drei Titel gewinnen.
Spieler voll des Lobs auf Ancelotti
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Ancelotti, der schon Deutsch lernen soll, ließ ausrichten, er sei „sehr geehrt“, künftig „Trainer des großen FC Bayern“ zu sein. Eine Pressemitteilung eben, die auch zum Ausdruck bringen sollte: Seht her, dieser Verein ist so toll, dass die Welttrainer Schlange stehen.
Ancelottis ehemalige Spieler sind durchweg voll des Lobes auf den unkomplizierten Trainer, der seine Herkunft als Bauernsohn aus der norditalienischen Emilia-Romagna trotz aller Erfolge offenbar nicht vergessen hat. „Er konnte die Erfolgsbedingungen am besten mixen: die taktische Idee, das Menschliche“, sagte Toni Kroos zuletzt. Ein Kumpeltyp ist Carletto nicht für seine Spieler, aber eine warme Autorität. Cristiano Ronaldo nannte ihn einen „Bär“.