München. . Der Meister FC Bayern startet nach der China-Tour in die letzte Phase der Vorbereitung auf eine Saison, die er mit drei Titeln abschließen will.

Am Ende der China-Tour wartete kein Glückskeks mit Fußball-Sinnsprüchen auf die Spieler des FC Bayern München, sondern ein Training an der Säbener Straße. Müde vom elfeinhalbstündigen Flug war die Reisegesellschaft am Freitagmorgen um kurz vor sieben Uhr aus dem Flieger gestiegen, keine zwei Stunden später stand noch eine Einheit auf dem Vereinsgelände an: Beine ausschütteln nach den Strapazen der achttägigen Rundreise durchs Reich der vielen potenziellen Trikotkäufer.

Supercup beim VfL Wolfsburg

Für den FC Bayern hat mit der Rückkehr von der PR-Tour durchs bevölkerungsreichste Land der Erde die letzte Phase der Vorbereitung auf die Spiele im Binnenmarkt begonnen. Bereits am kommenden Samstag steht der Supercup beim Pokalsieger VfL Wolfsburg an. Danach geht es in schneller Folge mit dem Audi-Cup in München und der Pokalpartie gegen den Oberligisten FC Nöttingen im Karlsruher Wildpark weiter, fünf Tage vor dem Bundesliga-Auftakt gegen den Hamburger SV am 14. August.

Rummenigges TV-Idee

Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge fordert in der Diskussion um die Vermarktung der TV-Rechte ein Umdenken in der Bundesliga. Im „Manager Magazin“ schlägt er erneut vor, dass alle Klubs ihre Fernseh-Einnahmen künftig eigenständig aushandeln sollten. Für die kleineren Vereine könne ein Solidartopf eingerichtet werden, in den größere Vereine zum Beispiel 50 Prozent ihrer Erlöse einzahlten.

Ein weiterhin recht straffes Programm für die Mannschaft von Trainer Pep Guardiola zu Beginn einer Saison, an deren Ende neben dem Novum des vierten Meistertitels in Serie und dem Gewinn des DFB-Pokals bestenfalls der große Coup in Europa stehen soll. Nach dem zuletzt zweimal deutlichen Aus in den Champions-League-Halbfinals gegen die späteren Titelgewinner Real Madrid (0:1 und 0:4) und FC Barcelona (0:3 und 3:2) ist mindestens der Einzug ins Finale das große Ziel.

Eine historische Chance

Zumindest offiziell haben sich die Bayern aber für einen anderen Schwerpunkt entschieden. „Wir haben das Motto ausgegeben: Wir können in dieser Saison Geschichte schreiben“, findet Sportvorstand Matthias Sammer. Es gebe ja „die Aussicht, etwas zu erreichen, was in diesem Verein kein Kahn, Beckenbauer, Effenberg, Müller oder Matthäus geschafft hat. Selbst die Allergrößten haben keine vier Meistertitel in Serie geschafft.“ Vielleicht werde „die aktuelle Generation die beste, das ist eine riesige Motivation“, sagt Sammer. Doch der Sportvorstand weiß, dass die Wahrnehmung des FC Bayern vor allem von den Auftritten in der Champion League abhängen wird. Alles andere als der 26. deutsche Meistertitel wäre angesichts des hierzulande ohnehin übermächtigen Kaders eine Enttäuschung, auch für Guardiola in seinem dritten und womöglich letzten Münchener Jahr. Im kommenden Sommer läuft sein Vertrag aus. Die Frage, ob der Trainer bleiben wird, dürfte den Verein noch eine Weile begleiten.

Nur für die vierte Schale in Folge haben sich die Bayern die Dienste von Douglas Costa und Arturo Vidal jedenfalls nicht gesichert. Der Brasilianer und der Chilene sollen vor allem international die nötige zusätzliche Qualität in die Mannschaft bringen, um auch in der Champions League ein ernsthafter Kandidat für den Titel werden zu können. Ganz besonders gilt das für den kampfstarken Antreiber Vidal. Etwa 37 Millionen Euro Ablöse soll er kosten.

Den Supercup gegen Wolfsburg sehen die Bayern als erste Herausforderung an. „Wir sind nach acht Tagen froh, dass wir uns wieder zu Hause an der Säbener Straße auf den Supercup vorbereiten können“, sagt Torwart Manuel Neuer. Wenn auch ohne Glückskekse.