Leverkusen. . Bayer 04 Leverkusen bescherte seinem Trainer Roger Schmidt das schönste Geburtstagsgeschenk und kletterte mit dem Sieg gegen den VfB Stuttgart auf Platz drei der Liga.
Freitag, der 13. hat sich für Bayer 04 Leverkusen ganz und gar nicht als Unglückstag erwiesen. Dagegen dürften für den Gegner aus Stuttgart, Aberglaube hin oder hin, düstere Tage bevorstehen. Der VfB bleibt Tabellenletzter und nach dieser deutlichen 4:0-Auswärtsniederlage wird die Trainerdiskussion um Huub Stevens weiter kochen. Nur noch wenige Argumente scheinen für den Niederländer zu sprechen. Auf der anderen Seite sind die Leverkusener vorläufig wieder auf die Sonnenseite der Tabelle geklettert – sprich: auf Platz drei. Die Champions-League-Qualifikation winkt.
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Die Mannschaft von Trainer und Geburtstagskind Roger Schmidt hat mit drei Siegen in Folge in der Bundesliga zurück in die Spur gefunden und ihrem Coach mit das schönste Geschenk an diesem Tag gemacht. Doch danach sah es in der Anfangsphase der Partie erst nicht aus. Die Stuttgarter hatten zunächst mehr vom Spiel und die Chancen auf ihrer Seite. Aber Torwart Bernd Leno, seit Wochen in bestechender Form, verhinderte einen frühen Stuttgarter Torjubel.
Dilettantische Stuttgarter Verteidigung lässt Leverkusen aufblühen
Leverkusen agierte nicht wie gewohnt im Hurrastil, der das Spiel der Werkself über weite Strecken der Saison prägte. Im Gegenteil: Die Mannschaft bemühte sich um eine kontrollierte Offensive, im Hinterkopf immer die Verteidigung, die schon so oft in dieser Spielzeit vernachlässigt wurde. Eine neu entdeckte Sachlichkeit, die man bereits beim vergangenen 3:0-Auswärtserfolg beim SC Paderborn beobachten konnte. Effizienz statt Explosivität. Diese Taktik sollte aufgehen. Vor allem dank des Gegners, des VfB Stuttgarts.
Eben dieser verteidigte in der 32. Minute so dilettantisch - nach dem Motto „Nimm du den Ball, ich hab' ihn sicher“ -, dass sie Leverkusens linken Verteidiger Wendell nahezu nötigten, den Ball zur 1:0-Führung in die Maschen zu schlenzen. Und dieses Tor wirkte dann wohl als Initialzündung, zumindest ließ es die Bayer-Elf in alte Muster zurückfallen. Wohlbekannte offensive Muster. Denn nur vier Minuten später köpfte Josip Drmic das 2:0 für die Heimmannschaft.
Doppelter Drmic macht alles klar - Stuttgart wartet auf das Glück
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Die Stuttgarter wirkten nun so, als hätte sie eine schwarze Katze von links gestreift. Und dieses Katz-und-Maus-Spiel zog sich auch die gesamte zweite Halbzeit durch das Spiel. Leverkusen bot jetzt wieder Spektakel in der Bay-Arena. Der artistische Karim Bellarabi traf zum 3:0 (50. Min) und der doppelte Drmic (59. Min) durfte auf 4:0 stellen.
Die Leverkusener hatten endgültig klar gemacht, dass an diesem Abend nur eine Mannschaft den Topf voll Gold am Ende des Regenbogens finden würde. Der VfB Stuttgart indessen wird weiterhin nach dem vierblättrigen Kleeblatt suchen müssen, in der Hoffnung, dass dessen Glück die Schwaben vor dem zweiten Abstieg der Vereinsgeschichte bewahrt. Vielleicht könnte die Anwesenheit von Christoph Daum, dem einstigen Meistertrainer der Stuttgarter, ein Hinweis auf nahendes Glück gewesen sein. Vielleicht ist es aber auch nur Aberglaube.