Köln. Jörg Schmadtke sorgt sich wegen der Krawalle in Gladbach vor einem harten Durchgreifen durch den DFB. “Es ist kurz vor zwölf“, sagte der Manager des 1. FC Köln.
Das krasse Fehlverhalten der Kölner Anhänger mit dem Platzsturm beim Spiel in Mönchengladbach sorgt auch Tage später für schlechte Laune bei FC-Manager Jörg Schmadtke. Der ehemalige Profi sorgt sich wegen des erneuten Vorfalls vor allem vor einem harten Durchgreifen durch den Deutschen Fußball-Bund.
"Die Strafe wird massiv werden", sagte Schmadtke in einem Interview der "Neuen Presse" (Donnerstag). "Es ist nicht fünf vor zwölf, sondern kurz vor zwölf oder sogar zwölf Uhr. Es darf nicht mehr viel passieren, sonst wird es existenzbedrohend." In einer ersten Maßnahme schlossen die Kölner den Fan-Club Boyz aus seiner AG Fankultur aus.
Zugleich kritisierte er die Polizei, dem Geschehen nach dem Platzsturm von Randalierern am vergangenen Samstag im Borussia-Park weitgehend untätig zugesehen zu haben. "Es hätte mehr geholfen, wenn vonseiten der Polizei stärker eingegriffen worden wäre", sagte Schmadtke. Es hatte nur wenige Festnahmen gegeben, obwohl rund 30 Hooligans auf den Platz gestürmt waren.
Die Polizei hat eine achtköpfige Ermittlungskommission eingerichtet. Nach der ersten Auswertung von Videomaterial konnte die Polizei nach einem Bericht des "Kölner Stadt-Anzeiger" acht Männer identifizieren, die zum Kreis der Randalierer gehört haben sollen.
Zu möglichen Solidaritätsbekundungen beim Bundesligaspiel am Samstag (18.30 Uhr/live in unserem Ticker) gegen Hannover 96 sagte Schmadtke: "Dafür hätte man bei uns wenig Verständnis, doch bestimmte Dinge muss man aushalten können." Enttäuscht ist er, dass alle Maßnahmen in der Vergangenheit zur Befriedung von Kölner Problem-Fans durch den Verein nichts gebracht zu haben scheinen. "Vieles davon ist ad absurdum geführt worden", meinte Schmadtke. (dpa)