Essen. Unter Allofs und Dieter Hecking fährt der VW-Klub eine erfolgreiche Strategie. Die Bayern muss das auf Dauer nicht kümmern. Aber den Rest der Liga. Ein Kommentar.
Der bevorstehende Transfer des beim FC Chelsea nicht glücklich gewordenen Weltmeisters André Schürrle zum am Freitagabend auf beeindruckende Weise erfolgreichen VfL Wolfsburg wird als spektakulär bewertet – schon wegen der Ablösesumme in Höhe von rund 30 Millionen Euro. Wirklich überraschen aber kann diese Verpflichtung zum Rückrundenstart der Bundesliga nicht. Sie passt nämlich exakt ins Wolfsburger Schema.
Geld war bei den von VW großzügig unterstützten Niedersachsen immer reichlich vorhanden. Es wurde nur jahrelang nicht sinnvoll eingesetzt. 2009 brachte das Versuch-und-Irrtum-System des Trainermanagers Felix Magath ausnahmsweise trotzdem den Titel, weil sich beim Massenankauf von Neuzugängen die Stürmer Edin Dzeko und Grafite als Volltreffer entpuppt hatten.
In der neuen VfL-Strategie ist ein Doppelpass mit dem Zufall nicht vorgesehen: Geschäftsführer Klaus Allofs und Trainer Dieter Hecking wissen, was sie tun. Dass die Wolfsburger mit ihren klug geplanten Millionentransfers den Bayern auch auf Dauer gefährlich werden könnten, darf dennoch bezweifelt werden. Eher müssen Vereine wie Schalke, Dortmund, Leverkusen befürchten, dass der Sprung in die Champions League immer schwieriger wird.