Düsseldorf. Beim Wintercup in der Arena sahen 22.500 Zuschauer den Finalsieg von Borussia Dortmund sowie die Niederlagen der Düsseldorfer Hausherren gegen den BVB (0:1) und Standard Lüttich (6:7 nach Elfmeterschießen). Besonders ärgerlich für Fortuna-Coach Norbert Meier: Nando Rafael, Robbie Kruse, Dani Schahin und Mathis Bolly plagen sich mit Problemen herum.
Zwei Niederlagen und noch mehr Ausfälle! Das Fazit des Wintercups in der Arena hätte aus Fortuna-Sicht kaum ungünstiger ausfallen können. Während sich rund 22 500 Zuschauer das Finale zwischen Borussia Dortmund und dem FSV Mainz 05 ansahen, resümierte Cheftrainer Norbert Meier die Abschlusshalbzeiten vor dem Bundesliga-Start gegen den FC Augsburg so: „Wichtig wäre es gewesen, keine weiteren Verletzungen zu kassieren.“
Kruses Rücken macht noch Ärger
Angreifer Nando Rafael ging beim 0:1 gegen Borussia Dortmund vorzeitig vom Rasen: Adduktorenprobleme! Am Montag muss der gebürtige Angolaner in die Kernspinröhre. Antreiber Robbie Kruse meldete sich nach einer Treffervorlagen und einem Tor im Spiel um Platz drei gegen Standard Lüttich ab: Wieder Rückenbeschwerden! Dazu wurde Neuzugang Mathis Bolly wegen leichter muskulärer Probleme geschont. Angreifer Dani Schahin plagt sich, wie schon im Trainingslager, mit Schmerzen im linken Sprunggelenk herum. Und passte ebenfalls.
Gegen den Deutschen Meister in Schwarz-Gelb sah die Fortuna zum Auftakt auch deshalb kaum Land, weil man sich im Spielaufbau zu viele kleine Fehler genehmigte. Es war auch Keeper Fabian Giefer zu verdanken, dass es nicht deutlich mehr als einmal in seinem Kasten geklingelt hatte. Der Ex-Leverkusener rettete gegen Reus (2.), Lewandowski (29.), Götze (38.) und Großkreutz (41.). Dazu gesellte sich ein Lattentreffer von Götze per Freistoß (13.). Und eine Doppelchance vor dem fast leeren Fortuna-Gehäuse. Erst legte sich Götze die Kugel zu weit vor, dann kam Lewandowski nicht mehr an dessen Hereingabe heran. Über die linke Abwehrseite der Fortuna fand dann Marco Reus das Solo ins Ziel. Giefer sauste das Geschoss durch die Beine.
„Dortmund hat uns die Schwächen gnadenlos aufgezeigt. Wir haben keinen Zugriff auf den Gegner gekriegt“, erklärte Angreifer Stefan Reisinger. „Wir müsse mehr Ruhe im Ballbesitz entwickeln“, bemängelte Außenverteidiger Tobias Levels.
Im Match um Platz drei schien die Fortuna den belgischen Ex-Meister Standard Lüttich überrollen zu wollen. Ken Ilsø lenkte eine Kruse-Hereingabe nach 40 Spielsekunden ins Netz, wenig später lochte Robbie Kruse zum 2:0 ein.
Genki Omae übereifrig
Eine unbedachte Aktion brachte Fortuna dann völlig aus dem Rhythmus. Der zurückgeeilte japanische Neuzugang Genki Omae verschuldete einen Foulelfmeter, den Ajdarevic nutzte. „Genki war da ein bisschen übereifrig“, merkte Coach Meier an. Juanan, dessen leichter Bandscheibenvorfall aus dem Trainingslager in Spanien mit einer Spritzenkur offenbar eingedämmt werden konnte, ließ Kopfballtorschütze Phelyppe beim 2:2 gewähren. Im Elfmeterschießen trafen neun Schützen – nur Ken Ilsø scheiterte mit einem zu kurzen Anlauf lasch an Standard-Keeper Bolat.
„Gegen Dortmund hat man einen gewissen Unterschied gesehen. Unser zweites Spiel gegen Lüttich war schon etwas besser. Bei den Gegentoren haben wir uns allerdings nicht gut angestellt“, merkte Coach Meier an.
Der dürfte sich weiter über seine Innenverteidigung Gedanken machen. Der Grieche Stelios Malezas wirkte im dritten Winter-Testeinsatz gegen angriffslustige Dortmunder erneut wackelig. Meier: „Ich werde mit ihm noch ein Gespräch haben. Das Kopfkino muss vorbei sein, weil die Verletzung ausgeheilt ist.“ Mitte Oktober hatte sich Malezas im Länderspiel gegen Bosnien-Herzegowina einen Muskelbündelriss im Oberschenkel zugezogen und danach im Training erneut verletzt.
Übrigens: Der „Heimaturlaub“ von Du-Ri Cha ist, so Coach Meier auf NRZ-Nachfrage am Sonntag, bis Ende Januar verlängert worden. Dass die Fortuna den bis 2014 unter Vertrag stehenden, bisher aber nicht überzeugenden Mittelfeldkicker aus Südkorea loswerden will, haben wir an dieser Stelle schon berichtet.