Düsseldorf. Wolfgang Seel kann die stolze Bilanz von fünf Fortuna-Siegen und nur einer Niederlage gegen Bayern München zwischen 1974 und 1980 vorweisen. Ein 6:5 oder ein 4:2 oder gar ein 7:1 wie am 9. Dezember 1978, das würde den Fortuna-Fans am kommenden Samstag sicher prächtig gefallen.
Genau zweimal standen die Fortunen in 22 gemeinsamen Fußball-Bundesliga-Jahren in der Abschlusstabelle vor den Münchener Bayern. In der Nach-WM-Saison 1974/75 (Sechster – Zehnter), als die Kicker des Rekordmeisters unter motivationalen Nachwehen des Weltmeistertitels zu kämpfen hatten. Und in der Spielzeit 1976/77 (Fünfter – Zwölfter). In beiden Spielzeiten erfreuten sich die Düsseldorfer Fans an Galasiegen über den bayerischen Krösus der Kicker-Gilde. Ein 6:5 oder ein 4:2 oder gar ein 7:1 wie am 9. Dezember 1978, das würde den Fortuna-Fans am kommenden Samstag (15.30 Uhr, Arena) sicher prächtig gefallen.
Das erste Pflichtspiel der Bayern in Düsseldorf seit dem 26. Oktober 1996, also seit fast genau 16 Jahren, nimmt die NRZ zum Anlass, die Duelle mit dem deutschen Vorzeigefußballverein in Erinnerung zu rufen. Man müsste Wolfgang Seel noch einmal reaktivieren. Der ehemalige Saarbrücker hat in acht Heimspielen so oft wie kein anderer Fortune die Bayern herausgefordert. Und kann dabei die stolze Bilanz von fünf Siegen und nur einer Niederlage zwischen 1974 und 1980 vorweisen.
Seel war an den Höhepunkten beteiligt
Bei den Höhepunkten in der Fortuna-Bundesliga-Geschichte war Seel natürlich auch beteiligt. Etwa beim sagenhaften 6:5 am 7. Juni 1975. Nach drei Müller-Treffern der Gäste hieß es zur Pause 4:2 für die Bayern. Seel hatte das 1:1 markiert. In Halbzeit zwei trafen die Gastgeber dann ihrerseits viermal binnen einer Viertelstunde. Nur unterbrochen durch den 5:5-Ausgleich des schwedischen Nationalspielers Conny Torstensson. Rainer Geye, Heiner Baltes, Dieter Brei und Dieter Herzog rundeten das Torfestival ab. In der 50-jährigen Bundesliga-Historie gab es nur fünf Spiele, in denen mehr als elf Treffer fielen. Unter anderem Gladbachs 12:0 über Borussia Dortmund im Rheinstadion 1977.
Mit Seel wurden die Bayern noch drei weitere Male nach der Pause übel gerupft. Am legendären 7:1 vom 9. Dezember 1978 erzielte der Saarländer zwei der fünf Treffer nach der Pause. Kaum zu glauben, dass das Rheinstadion damals mit 26 000 Zuschauern nur zur Hälfte gefüllt war.
Bemerkenswert war gut zwei Jahre später der 3:0-Erfolg, Seels letzter Bayern-Streich. Hier trafen, wieder nach der Pause sowohl Klaus, als auch Thomas Allofs für die Fortuna. Rudi Bommer, der sieben Bayern-Gastspiele in Düsseldorf mitgemacht hatte, eröffnete den Torreigen. Die Minuskulisse von 21 500 Fans sah Ende September den vorläufig letzten Fortuna-Bundesliga-Heimsieg über Bayern. Dieter Brei, viermal als Spieler, zweimal als Trainer dabei, coachte gegen Udo Lattek das strahlende 4:0.