Essen/Istanbul. Felix Magath ist schon seit einer Weile nicht mehr als Trainer im Profigeschäft tätig. Ändert sich das womöglich in Kürze?

Plötzlich ist Felix Magath wieder in aller Munde. Zuletzt stand der ehemalige Trainer des FC Schalke 04 bereits mit einem sich anbahnenden Engagement bei der SpVgg Unterhaching in den Schlagzeilen. Ein Angebot des Drittligisten lehnte der 71-Jährige ab. Wusste er etwa da schon vom Interesse einer weitaus größeren Hausnummer?

Wie die „Bild“ berichtet, ist Magath ein Kandidat beim türkischen Großklub Besiktas. Es bestehe bereits Kontakt. Beim Traditionsklub aus Istanbul leitet seit dem Rauswurf von Giovanni van Bronckhorst Interimscoach Serdar Topraktepe das Training. In der Süper Lig dümpelt der BJK auf einem enttäuschenden fünften Platz herum, 17 Punkte hinter Tabellenführer und Stadtrivale Galatasaray.

Trainiert Besiktas bald mit Medizinbällen?

Offenkundig reifte bei den Besiktas-Verantwortlichen die Idee, mit einem Trainer vom Schlag Magath die Saison zu retten. Der langjährige Bundesliga-Profi und -Coach ist für harte Gangart und knüppelhartes Training bekannt, gefürchtet vor allem durch den ausgiebigen Einsatz von Medizinbällen.

Felix Magath mit dem damaligen VfB-Profi Aleksandr Hleb.
Felix Magath mit dem damaligen VfB-Profi Aleksandr Hleb. © picture-alliance / dpa/dpaweb | dpa Picture-Alliance / Bernd Weissbrod

Zu spüren bekamen die Magathschen Methoden bereits Mannschaften diverser Bundesliga-Vereinen. 1993 begann die Trainerkarriere beim Hamburger SV, über den 1. FC Nürnberg, Werder Bremen und Eintracht Frankfurt landete Magath 2001 beim VfB Stuttgart und formte die „Jungen Wilden“, die sich 2004 zum Vizemeister aufschwangen.

So empfahl sich Magath für Rekordmeister Bayern München. Nach zweieinhalb Jahren an der Säbener Straße zog es ihn zum VfL Wolfsburg, den er zur überraschenden Meisterschaft 2009 führte.

Felix Magath auf Schalke: Kaufwut und Vizemeisterschaft

Die nachfolgenden knapp zwei Jahre verbrachte Magath beim FC Schalke 04. Wie eigentlich immer in Gelsenkirchen ging es auch unter „Quälix“ turbulent zu: Bei den Königsblauen fungierte er, wie schon in Wolfsburg, in Doppelfunktion als Trainer und Manager, stellte einen enorm aufgeblähten Kader zusammen, mit dem die Schalker aber die Vizemeisterschaft 2010 feierten.

Felix Magath lotste im Jahr 2010 unter anderem Jan Klaas Huntelaar zum FC Schalke 04. Der Niederländer erzielte 128 Tore für Königsblau.
Felix Magath lotste im Jahr 2010 unter anderem Jan Klaas Huntelaar zum FC Schalke 04. Der Niederländer erzielte 128 Tore für Königsblau. © firo Sportphoto | firo

2011 hatte sich Magath dann auch bei S04 verbraucht. Nach mehreren kleineren Stationen trat die HSV-Legende im März 2022 seine bis dato letzte Aufgabe im Profigeschäft an und rettete den heutigen Zweitligisten Hertha BSC vor dem Abstieg. Folgt jetzt das Comeback auf großer Fußballbühne?