Gelsenkirchen. Die 0:4-Klatsche gegen Paderborns Reserve verschärft die Situation für das schlingernde S04-Team. Schalkes Trainer Jakob Fimpel warnt.
Die U23 des FC Schalke 04 gibt im November 2024 ein erschreckendes Bild ab. Im Regionalliga-Heimspiel gegen die Reserve des SC Paderborn wurden die Königsblauen regelrecht zerlegt und waren mit der 0:4-Niederlage am Ende noch gut bedient. Von den wenigen Zuschauern im weiten Rund des Parkstadions gab es vereinzelte Pfiffe für den schwachen Auftritt. Die völlig verunsicherte S04-U23 wartet seit nunmehr zwölf Begegnungen auf einen Dreier.
Schalke-Pleite für Fimpel „brutal ernüchternd“
„Es ist brutal ernüchternd“, fasste Schalkes Trainer Jakob Fimpel nach dem Paderborn-Debakel zusammen, „wir wussten, dass wir keine leichte Woche und nicht viele Leute zur Verfügung hatten, aber wir betreiben Woche für Woche Selbstzerstörung, bevor die Spiele eigentlich richtig losgehen.“ Schalke geriet gegen Paderborn früh in Rückstand, schwächte sich durch die frühe Rote Karte durch Defensivmann Tim Schmidt selbst. Schmidt flog in der 17. Minute vom Platz, weil er einen Paderborner Konter durch Trikot-Ziehen im Mittelfeld stoppte. Der Schiedsrichter wertete das Vergehen als „Notbremse“.
Schalkes U23 verkraftet Unterzahl nicht
„Wir haben erst eine Schusschance, geraten dann in Rückstand und sind fast 75 Minuten in Unterzahl. Das kriegst du nicht verkraftet. Dann fällt das schnelle 0:2. Die Idee war dann, das Ergebnis bis zur 70. Minute offen zu halten und mit Pierre-Michel Lasogga sowie Tidiane Touré noch mal Wucht zu bringen. Aber wir haben das dritte Gegentor zu früh bekommen“, analysierte Fimpel im Gespräch mit der WAZ.
Etwas Belebung durch Lasogga und Touré
Zwar sorgten Touré, der mit einem Versuch die Paderborner Latte traf, und der lautstark agierende Lasogga für etwas Belebung, aber das war zu wenig, um die Niederlage in der Endphase noch irgendwie abwenden zu können. Den Königsblauen gelang es mit einem Spieler weniger gegen die zum Teil clever kombinierenden Ostwestfalen nicht, die zahlreichen Brandherde zu löschen. Das 0:4 von Paderborns Kevin Luca Gleissner, der im Fünfmeterraum unbedrängt eine Flanke ins Netz zimmern durfte, war der Schlusspunkt unter eine bedenkliche Schalker Leistung.
Fimpel lobt Schalke-Torwart Paris
Ein Sonderlob verdiente sich bei den abstiegsbedrohten Schalkern Torwart Julius Paris, der in mehreren brenzligen Situationen kühlen Kopf behielt und mit starken Paraden weitere Gegentreffer verhinderte. „Julius hat vier, fünf Mal in Eins-gegen-Eins-Situationen gerettet“, stellte Fimpel fest.
Auf die Frage, was ihm in der angespannten Lage Hoffnung bereitet, meinte der S04-Coach: „Hoffnung macht uns, dass nach und nach verletzte Spieler zurückkommen.“ Bei Lasogga und Touré stehe die Gesundheit allerdings trotz ihrer Kurzzeit-Comebacks im Vordergrund. Im Keller-Kracher gegen Schlusslicht Türkspor Dortmund kann das lange verletzte S04-Duo noch nicht über die volle Distanz gehen. Jakob Fimpel schärft vor dem eminent wichtigen Spiel den Blick: „Es geht jetzt um jeden Punkt für uns. Die Gefahr, dass wir zu viel Rückstand auf das rettende Ufer haben, dürfen wir nicht außer Acht lassen. Wir müssen aufpassen, den Anschluss nicht komplett zu verlieren.“ Aktuell liegt Schalke als Vorletzter fünf Zähler hinter dem ersten Nicht-Abstiegsplatz.
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