Gelsenkirchen. Kein Profi von Schalke 04 ist derzeit mit einer A-Nationalmannschaft unterwegs. Kurios: Ein Spieler aus der U23 steht im A-Kader seines Landes.

Die ersten Wochen auf Schalke hat Timothé Rupil bereits hinter sich. Der Neuzugang, der aus dem Reserve-Team des FSV Mainz 05 in den Ruhrpott wechselte, gilt als spannender Spieler in der S04-Regionalliga-Mannschaft. „Er kann unser Dreh- und Angelpunkt sein“, sagt Schalkes U23-Trainer Jakob Fimpel. Rupil ist aktueller Nationalspieler Luxemburgs und macht keinen Hehl daraus, wie er es findet, für sein Heimatland aufzulaufen. „Ich empfinde Stolz, wenn ich mein Land repräsentieren darf. Ich möchte einen guten Eindruck hinterlassen, wenn ich für Luxemburg spiele.“

In dieser Woche läuft Rupil erneut für die luxemburgische Nationalmannschaft auf. In der Nations League trifft das Team zunächst an diesem Donnerstag, 5. September (20.45 Uhr) im Auswärtsspiel in Belfast auf Nordirland. Am Sonntag, 8. September, spielt das luxemburger Team auf Belarus (Anstoß 15 Uhr). Bisher spielte der 21-Jährige zehnmal international für Luxemburg.

Erster Treffer für Schalkes U23 am zweiten Spieltag

Einen guten Eindruck hinterließ Timothé Rupil bisher auch schon zum Saisonbeginn bei der Schalker Regionalliga-Mannschaft. Zwar vergab er beim Auftakt-Spiel der Regionalliga West in Wiedenbrück einen Strafstoß, aber die Königsblauen siegten auch ohne Rupil-Treffer 2:0. Der Mittelfeldspieler bekam trotz der Elfer-Fahrkarte positive Kritiken. Beim 2:1 im Heimspiel gegen Uerdingen gelang dem Neuzugang sein erster Pflichtspiel-Treffer für Schalke.

Schalkes Mittelfeldspieler Rupil: „Das Beste abrufen“

„Ich bin sehr glücklich, dass ich meiner Mannschaft helfen konnte. Ich versuche immer, das Beste abzurufen. Das man mal einen Elfer verschießt, kommt vor“, meint der 21-Jährige mit einem Lächeln. Warum er sich entschieden hat, von den Rheinhessen in den Ruhrpott zu wechseln, erklärt Rupil so: „Trainer Jakob Fimpel und das ganze Projekt hier bei Schalke haben mich überzeugt. Das ist ein guter, schöner Traditionsverein. Die Mannschaft hat eine schöne Spielphilosophie, die einfach zu mir passt. Ich will hier den nächsten Schritt machen und mich weiterentwickeln - und auch die Mannschaft besser machen.“

Timothé Rupil setzt sich gegen seinen Uerdinger Kontrahenten Max Peter Klump durch - eine Szene vom zweiten Spieltag in der Regionalliga.
Timothé Rupil setzt sich gegen seinen Uerdinger Kontrahenten Max Peter Klump durch - eine Szene vom zweiten Spieltag in der Regionalliga. © FUNKE Foto Services

Nächster Schritt Richtung Profibereich

Dass es bei den Königsblauen in letzter Zeit mehrere Spieler aus dem Talentschuppen nach „oben“ in den Lizenzkader geschafft haben, ist dem Nationalspieler nicht verborgen geblieben. „Der nächste Schritt wäre für mich der Richtung Profibereich“, sagt Rupil, der den Zweitligisten S04 im direkten Vergleich mit Bundesligist Mainz 05 vorne sieht: „Schalke ist größer als Mainz. Hier steht man mehr im Blickpunkt, es schauen mehr Leute zu, es gibt mehr Qualitätsspieler im Kader und mehr positiven Druck.“

Die letzte Spielzeit lief für Timothé Rupil nicht gerade nach Wunsch. Im Rahmen der Luxemburger EM-Qualifikation verletzte er sich am linken Sprunggelenk und ließ eine MRT-Untersuchung durchführen. Ergebnis: Knorpelschaden und Operation. „Ich war bis Mitte Januar raus“, blickt Rupil zurück. Nach einem Monat zurück im Spielbetrieb der nächste Rückschlag: Ermüdungsbruch im rechten Fuß. Rupil: „Das war eine Folge von der Verletzung an der linken Seite.“ Auf Schalke soll es für den Dampfmacher jetzt sorgenfrei laufen. Wenn das klappt und die Leistung stimmt, kommt Rupil seinem Profitraum womöglich ein Stück näher.