Leipzig. Der Abstieg in die Zweite Liga ist für Schalke 04 bittere Realität. Viele S04-Profis weinen. Knäbel: „Diese Jungs sind zu 100 Prozent Schalker“.
Mehr als 20 Minuten waren nach dem Abpfiff in der Leipziger Red Bull Arena vergangenen, da standen die Profis des FC Schalke 04 noch immer vor dem Gästeblock. Die knapp 10.000 mitgereisten Fans aus Gelsenkirchen besangen die Fußballer mit dem „Mythos von Schalker Markt“ und verabschiedeten sie mit viel Applaus in die Sommerpause. Trotz des Abstiegs und der brutalen Enttäuschung über den Gang in die 2. Bundesliga überwog bei den Anhängern der Stolz auf ihre Mannschaft – bei den Spielern sorgte diese Reaktion der Fans für reichlich Tränen.
Ur-Schalker wie Danny Latza übermannt von Gefühlen
„Da sind ganz viele Tränen geflossen“, sagte Schalke-Sportvorstand Peter Knäbel. Neben engagierten Jungprofis wie Tom Krauß, der minutenlang bitterlich weinte, wurde auch Routiniers wie Danny Latza von ihren Gefühlen übermannt. „Danny ist ein Ur-Schalker aus Ückendorf. Da weiß man, was es mit diesem Menschen macht“, erklärte Knäbel. „Aber es ist das Wichtigste, dass alle Jungs alles gegeben haben.“
Tatsächlich konnte man den Gelsenkirchener am Samstagnachmittag kaum einen Vorwurf machen. Bei der 2:4-Niederlage gegen das Top-Team von RB Leipzig kämpfte Schalke tapfer, holte zwischenzeitlich sogar einen 0:2-Rückstand auf – doch letztlich war die individuelle Qualität von RB und dessen Torjäger Christopher Nkunku zu groß. Die Mentalität jedoch stimmte bei den Schalkern über 90 Minuten. „All diese Jungs sind zu 100 Prozent Schalker“, sagte Knäbel über die Mannschaft mit all den Leihspielern. Viele von ihnen werden den Klub nun verlassen.
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Viel Lob gab es vom Sportvorstand auch für die Unterstützung der Fans, die viel Fingerspitzengefühl bewiesen und trotz ihrer Enttäuschung über den Abstieg gänzlich auf Pfiffe oder Unmutsbekundungen verzichtet haben. „Das ist der Beifall für das, was zwischen dem Publikum und der Mannschaft entstanden ist“, sagte Knäbel über den Zuspruch von den Rängen. Dieser Zusammenhalt sei „unglaublich viel Wert“. Trainer Thomas Reis schloss sich dem Vorstand an: „Ein Riesen-Dankeschön an unsere Fans, die Champions-League-Niveau haben.“
Knäbel setzt auf Unterstützung der Schalke-Fans
Und diese Unterstützung der Fans gibt dem 56 Jahre alten Knäbel viel Kraft für die nun anstehende Mission des Wiederaufstieges, wie er sagt: „Es ist für uns aber auch eine Verpflichtung für das, was nach der Saison zu tun ist.“ Denn klar ist: Es wird erneut ein großer Umbruch anstehen.