Gelsenkirchen. Abwehrtalent Marvin Friedrich wollte vom FC Schalke 04 auf Leihbasis zum Hamburger SV wechseln. Doch das Leihgeschäft scheiterte an 300.000 Euro.
Der Hamburger SV lässt kein Fettnäpfchen aus – und am letzten Tag der Wechselperiode bekam das Schalke 04 zu spüren: Eine fest vereinbarte Ausleihe von Schalkes Abwehrtalent Marvin Friedrich (19) platzte, weil der HSV-Vorstand sich nicht traute, beim Aufsichtsrat um eine Erhöhung des Transferbudgets um 300 000 Euro zu bitten.
Auf diese Leihgebühr hatten sich Schalkes Manager Horst Heldt und Hamburgs Peter Knäbel geeinigt: Friedrich sollte beim HSV ein Jahr lang Spielpraxis sammeln und dann zurückkehren. Am Montagmorgen schickte Schalke dem HSV den Vertrag zu – um 14.39 Uhr kam die Antwort mit kleinen Korrekturwünschen. Und um 16.30 Uhr rief Knäbel an und ließ den Wechsel platzen. Er sagte zu Heldt: Das Transferbudget des HSV sei ausgereizt und man wolle den Aufsichtsrat nicht um eine Erhöhung bitten. Heldt nennt das Ganze „eine Frechheit“ – nicht wegen der entgangenen Einnahme, sondern im Verhalten gegenüber Marvin Friedrich: „Der Junge hatte sich auf den Wechsel gefreut und hatte vier anderen Klubs abgesagt.“
Schalke hat eine Spielberechtigung für Felipe Santana besorgt
Weil Schalke dem Wunsch zugestimmt hatte, war in der Zwischenzeit schon eine Spielberechtigung für Felipe Santana als Backup für die Abwehr eingeholt worden. Jetzt bleibt Santana bis zum Winter – und Friedrich ist auch weiter da.