Augsburg. Im Augsburger Regen konnten die jungen Juwelen von Bundestrainer Joachim Löw kaum auf sich aufmerksam machen. Auch Leroy Sané enttäuschte.

Kurz nach dem Schlusspfiff eilte Julian Weigl vom regendurchfluteten Augsburger Rasen, um sich von Freunden und Familie im Publikum zum Länderspiel-Debüt beglückwünschen zu lassen. Der Dortmunder machte im Anschluss daran allerdings kein großes Geheimnis daraus, dass er sich seine Deutschland-Premiere ganz anders vorgestellt hatte. Ob es ihm denn Spaß gemacht habe, fragte ein Medienvertreter. „Es geht so“, lautete die kurze Antwort.

Bundestrainer Joachim Löw hält sich bedeckt

Mit diesen drei Wörtern konnte man auch gut und gerne die Länderspiel-Premieren von Torhüter Bernd Leno, Defensiv-Allrounder Joshua Kimmich und Mittelfeldmann Julian Brandt umschreiben. Das Urteil galt zudem für Leroy Sané in dessen zweitem Länderspiel. Wirklich nachhaltig auf sich aufmerksam machen konnte unter Berücksichtigung der widrigen Umstände keiner der Jungen. „Der Platz war ja komplett unter Wasser“, sagte der Schalker Sané, der sich zumindest in der ersten Halbzeit, als der Regen noch nicht ganz so stark war, zwei Chancen herausgespielt hatte. Zufrieden war der vom FC Bayern umworbene Youngster allerdings nicht: „Bei mir war mehr drin“, gab Sané zu.

Bis Dienstagabend um Mitternacht hat Bundestrainer Joachim Löw nun Zeit, sich für oder gegen seine Debütanten zu entscheiden. Spätestens dann muss er seinen bisherigen 27er-Kader zu einem endgültigen 23-Mann-Aufgebot reduziert haben. „Alle vier Jungen haben eine große Qualität, die eine große Karriere nach sich ziehen kann“, gab der Nationaltrainer in Augsburg diplomatisch zu Protokoll, ehe er sich auf den Weg zurück ins – ebenfalls regnerische – Tessin machte.