Gelsenkirchen.. Schalke hat am Dienstag (20 Uhr) im Heimspiel gegen Mainz die Chance, einen Teil der Ernüchterung nach der Schlappe gegen die Bayern wieder zu vertreiben. Huub Stevens wird die Elf verändern - und Ibrahim Afellay lauert auf seine Chance.
Huub Stevens ist nicht der Typ, der seine Wut an einzelnen Spielern auslässt und diese öffentlich zu Sündenböcken stempelt – da hatte Schalke in der Vergangenheit ganz andere Trainer. Von dieser Haltung lässt er nie ab – auch nicht, wenn der Frust so tief sitzt wie nach dem 0:2 gegen die Bayern: „Es geht nicht darum, jemanden runterzumachen“, sagt Stevens. Für ihn ist niemals ein einzelner Spieler schuld – „es ist immer die Mannschaft“.
Und von der will er eine Reaktion sehen, wenn Schalke an diesem Dienstag (20 Uhr/live im DerWesten-Ticker) gegen den FSV Mainz das zweite Heimspiel binnen vier Tagen bestreitet. Es ist die schnelle Chance, ein bisschen der Ernüchterung vom Samstag wieder zu vertreiben. Des Trainers Ansage vor dem Spiel gegen Mainz ist entsprechend klar: „Es liegt an uns zu zeigen, was wir wirklich drauf haben.“
Durch ihr beinahe kollektives Versagen hat die Mannschaft dem Trainer alle Möglichkeiten gegeben, auf die Niederlage zu reagieren. Gerade, weil Schalke sich ja rühmt, in dieser Saison über einen so breiten Kader zu verfügen. Auf eine Chance lauert dabei besonders Ibrahim Afellay: Die Leihgabe vom FC Barcelona hat bisher erst einmal (beim 2:0-Sieg in Fürth) in der Start-Elf gestanden. Stevens begründet dies damit, dass neue Spieler Zeit brauchen würden, um sich zu integrieren: „Bei einigen geht das schneller, bei anderen langsamer.“ Doch gegen Mainz könnte Afellay mit seinen spielerischen Qualitäten eine Belebung sein, zumal er seine leichte Erkältung überwunden hat.
Draxler und Matip wackeln
Julian Draxler hatte am Samstag durch seine vergebene, womöglich wegweisende Chance keinen glücklichen Tag. Und so darf sich Draxler wohl angesprochen fühlen, wenn Stevens ankündigt, dass er die personellen Wechsel nicht nur von der Fitness abhängig machen wird: „Es kann auch nach Leistung gehen.“ Zweiter Kandidat für einen Bank-Platz ist Joel Matip, für den Benedikt Höwedes in die Innenverteidigung rücken würde – und Atsuto Uchida auf die rechte Seite. Denn dort kommt der Offensivtrieb von Jefferson Farfan im Duett mit Uchida einfach besser zur Geltung.
Stevens wird die Möglichkeiten des Kaders nutzen – gerade in der Englischen Woche, in der bereits am Freitag bei Fortuna Düsseldorf das dritte Spiel ansteht. Jermaine Jones etwa erhält wegen seiner Sprunggelenk-Verletzung gegen Mainz eine Pause. „Einige sind angeschlagen“, erklärt Stevens – und nimmt das Wundenlecken nach der Schlappe gegen Bayern mit etwas Galgenhumor: „Nicht nur vom Kopf her.“