André Breitenreiter hat Schalke nicht weitergebracht
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Gelsenkirchen. Der Einzug in die Champions League könnte den Blick auf die Probleme des FC Schalke 04 trüben. Ein Kommentar nach dem 2:2 im Derby gegen den BVB.
Der größte Fehler, den Schalke jetzt nach dem 2:2 gegen Dortmund begehen könnte, wäre die voreilige Schlussfolgerung, dass der zweimalige Ausgleich Ausdruck von Moral und einen Trend zum Guten bedeutet. Man kann nämlich auch andersherum argumentieren. Zuerst mangelte es Schalke in der ersten Halbzeit an Klasse und Spielwitz. Dann geriet Schalke zweimal in Rückstand, als die Verteidigung einfachste Abwehraktionen versemmelte. Und am Ende bleibt die Erkenntnis: Der große Rivale Borussia Dortmund schaffte das Unentschieden mit einer besseren B-Mannschaft in der Veltins-Arena.
Schalke steckt in der Keller-Falle
Noch viel schlimmer wäre es, wenn die Schalker mit Ach und Krach in die Champions League rutschten. Nicht weil sie es nicht verdient hätten, sondern weil ein kurzfristiger und womöglich glücklicher Erfolg den Blick auf die Probleme trüben könnte. Schalke steckt in der Keller-Falle: Damals waren sich alle, die tiefere Einblicke hatten, darüber einig, dass die Erfolge mit Trainer Jens Keller limitiert sein würden. Weil seine Rückrunde aber so grandios verlief, durfte man ihn nicht wegschicken – die grundsätzliche Verbesserung in der Mannschaftsführung blieb dadurch aus.
Auch Trainer André Breitenreiter hat die Mannschaft nicht weitergebracht. Die erste Halbzeit im Derby blieb dem Anspruch schuldig, den der Aufsichtsratsvorsitzende Clemens Tönnies mit „Frage der Ehre“ beschrieben hatte. „Spieler in unseren Farben laufen, grätschen, sprinten und kämpfen bis zum Umfallen“ hatte die Nordkurve auf einem Plakat gefordert. Ja, in der zweiten Halbzeit erfüllte das Team die Erwartung, das Ingolstädter 0:3 aus der Vorwoche auszumerzen. Aber 45 Minuten Anstrengung: Das ist zu wenig. Erst recht in einem Revierderby.
Die Deckungsarbeit bei Borussia Dortmund, mit einem Überzahlspiel bei Ballbesitz des Gegners physischen wie psychischen Druck aufzubauen, ist das Ergebnis von Trainerarbeit und Spielerfleiß. Beides vermisst man beim FC Schalke 04 der Rückrunde 2015/16.
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