Berlin. Trotz der schwachen Auftritte des FC Schalke 04 in den vergangenen Spielen lassen Raúl, Benedikt Höwedes und auch Sportdirektor Horst Heldt kaum Zweifel aufkommen, dass sie den DFB-Pokal am Samstag gegen den MSV Duisburg holen werden.

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Der Donnerstag in Berlin beginnt wie ein heißer Sommertag. Die Sonne knallt. Nicht weit entfernt vom Brandenburger Tor und dem Bundestag residieren im Zentrum der Stadt seit Mittwoch im Fünf-Sterne-Hotel The Regent die Fußballer des FC Schalke 04. Sie bereiten sich auf ihr Projekt vor, das heißt, am Samstag (20 Uhr, live im DerWesten-Ticker) im Finale gegen den Zweitligisten MSV Duisburg DFB-Pokalsieger 2011 zu werden.

Wer die vergangenen Auftritte der Königsblauen in der Bundesliga und vor allem auch den am Samstag nach dem 0:1 beim 1. FC Köln zerknirschten Sportdirektor Horst Heldt gesehen hat, der mag sich wundern, dass ausschließlich Zuversicht herrscht. Im Gespräch, das ein paar Meter weiter im Hotel The Westin Grand stattfindet, lassen Raúl, Benedikt Höwedes und auch jener Sportdirektor kaum Zweifel aufkommen, dass sie den DFB-Pokal am Samstag holen werden.

Bis in die Fingerspitzen motiviert

„Es handelt sich um ein anderes Spiel“, sagt Raúl. „Wir haben sehr gut trainiert und werden sehr gut eingestellt sein.“ Wirklich? „Ich kann nur zustimmen. Jeder Spieler wird bis in die Fingerspitzen motiviert sein“, sagt Benedikt Höwedes, für den der DFB-Pokal der erste Titel bei den Männern wäre, nachdem er 2006 Deutscher A-Jugend-Meister und 2009 U-21-Europameister geworden ist.

Und was sagt nun Horst Heldt? Fünf Tage nach Köln, als er der Mannschaft einen emotionslosen Kick vorgeworfen hat? Hat er keine Sorgen mehr? „Ich denke nicht an eine Niederlage“, sagt der 41-Jährige. „Ich bin voll davon überzeugt, dass wir gewinnen.“ Kurze Pause. „100-prozentig.“ Obwohl es gegen den MSV Duisburg „kein einfaches Spiel wird“. Dieser Situation ist sich Raúl, der 33-Jährige mit so viel Erfahrung, bewusst. „Wir spielen gegen eine Mannschaft aus der Zweiten Liga“, sagt er. „Aber auch die kann, wenn sie richtig eingestellt ist, weh tun.“

Das Sportliche im Vordergrund

Wenn er nach der Konsequenz des DFB-Pokalsieges gefragt wird, steht für Horst Heldt zunächst einmal das Sportliche im Vordergrund. „Für das Renommee des Vereins“, sagt er, „wäre das sehr wichtig.“ Es geht aber auch um Geld, wenn auch nicht um Champions-League-Millionen. Irgendwie logisch, dass er sich für die Europa League, für die sich der DFB-Pokalsieger qualifiziert, auch mehr finanzielle Anreize wünscht. „Keine Ahnung, warum das nicht geschieht. Das ist schade“, sagt Horst Heldt. „Die Europa League ist mittlerweile ein sehr attraktiver Wettbewerb.“ Dann aber wiederholt er, dass es in erster Linie der sportliche Aspekt sei, den Pokal zu holen, „um die Marke Schalke“, wie er sagt, „weiter international zu präsentieren“. Und? „Um eine sehr intensive Saison doch noch positiv abzuschließen.“

Als das Gespräch mit dem Schalker Trio beendet ist, beginnt es kurz in Berlin zu regnen. Es stört jedoch niemanden. Ebenso wenig stört es Raúl im Moment, dass mal wieder die Nachricht die Runde macht, Spaniens Nationaltrainer Vicente del Bosque denke über eine Rückkehr des 33-Jährigen nach. „Im Moment“, hat dieser gesagt, „ist mein Kopf erst einmal ganz beim Finale am Samstag. Aber ich würde nie sagen, dass es abwegig ist.“ Und die Sonne in Berlin scheint am Nachmittag auch schon wieder.