Gelsenkirchen. Schalke 04 hat sich dank einem 2:0-Sieg gegen den FC Basel weitere Millionen-Einnahmen gesichert. Julian Draxler ebnete den Königsblauen mit seinem Treffer zum 1:0 den Weg ins Achtelfinale. Inklusive der Qualifikationsspiele stehen für den Königsblauen schon vier Tore in acht Partien zu Buche.
Der Mythos vom Schalker Markt, der Eurofighter-Song von 1997 – in der Gelsenkirchener Arena kochen an diesem Abend die Emotionen hoch. Durch einen souveränen 2:0 (0:0)-Erfolg im „Gruppenfinale“ der Champions League gegen den FC Basel zieht der Bundesligist in das Achtelfinale der Königsklasse ein. Der Mann, der Nebengeräusche wie die Debatte über Trainer Jens Keller zumindest kurz verstummen lässt – ist Julian Draxler. Schalkes neuer Euro-Draxler.
Draxler schwirrt wie eine blau-weiße Wespe und trifft zum erlösenden 1:0
Das sind die Szenen, welche die Schalker Fans sehen wollen, welche sie in der Vergangenheit aber viel zu selten zu sehen bekamen. Mit links streichelt Julian Draxler den Ball, dann mit rechts – und während am Ende dieser kleinen Einlage die Gegenspieler fast staunend stehen bleiben, setzt der Königsblaue seinen Mitspieler Kevin-Prince Boateng in Szene. 45 Minuten sind gespielt, als der Schuss Boatengs knapp das Tor der Gäste verpasst.
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„Wir müssen ausschwärmen wie die Wespen“, sagte Boateng vor dem Spiel, das zwingend gewonnen werden musste. Mit Blick auf die schwarz-gelbe Konkurrenz aus der Reviernachbarstadt fügte er grinsend an: „Wie blau-weiße Wespen.“ Einer, dem dieses Blau-Weiße ohnehin im Blut nachgesagt wird, ist Julian Draxler. Und Draxler ist auch einer, der an diesem so mit Erwartungen und Hoffnungen, aber auch mit Potenzial für große Enttäuschung beladenen Abend in der Champions League ausschwärmt wie eine Wespe.
Immer wieder schwirrt er seinen Gegenspielern um die Nase, um die Füße, ärgert sie, aber lässt sich nicht von ihnen fangen. Und in der 51. Minute ist er seinen Bewachern einfach entwischt. An den langen Pfosten. Als die Flanke von Jefferson Farfan den Ball genau vor seinen Fuß trägt, lässt sich der 20- Jährige diese Gelegenheit nicht entgehen. Er, der zuletzt durch Interviews mit kritischem Unterton gegenüber seinem Klub von sich reden machte, schiebt den Ball zum 1:0 ein. Cool, einfach abgezockt. Zum erlösenden 1:0. Es ist das 4,5-Millionen-Euro-Tor des Abends, weil es Schalke den Weg in die K.o.-Runde ebnet.
Jubelszenen in der Schalke-Arena nach dem Schlusspfiff gegen Basel
Ausgerechnet Draxler. Beim Hinspiel in Basel bedeutete sein Tor den 1:0-Sieg. Ohnehin scheint sich Draxler in dieser Saison im Glanz der strahlenden Scheinwerfer auf der großen europäischen Bühne Königsklasse wohler zu fühlen als im kalten Bundesliga-Alltag. Inklusive der Qualifikationsspiele stehen für den Königsblauen vier Tore in acht Partien zu Buche. In der Bundesliga sieht diese Bilanz dürftiger aus: 14 Partien – ein Tor.
Julian Draxler ist Schalkes Eurofighter 2013.
Und das, obwohl er auch gegen Basel, das nach einer Roten Karte gegen Ivan Ivanov in Unterzahl agieren muss, wieder auf der von ihm ungeliebten Außenbahn beginnt. „Ich habe mich damit arrangiert“, sagte er vor dem Spiel in einem Interview mit dem Fachmagazin „Kicker“. Allerdings halten sich die Schalker auch an Boatengs Wespen-Anweisung. Sie schwirren einfach umher - Draxler, Max Meyer und Jefferson Farfan. So stiften sie Verwirrung und bearbeiten Basel – bis, ja, bis Draxler dem quälenden Warten in der 51. Minute endlich ein Ende bereitet. Dass Joel Matip den 2:0-Endstand aus einer Abseitsstellung heraus erzielt, dass auch Benedikt Höwedes für das Foul, bei dem er sich verletzt und ausgewechselt werden muss, „Rot“ hätte sehen müssen – Randaspekte. Über den großen Videowürfel in der Arena flimmern nach dem Schlusspfiff nur die Jubelszenen. Mit besonderem Fokus auf: Julian Draxler.