Gelsenkirchen.. Die Angebote aus Katar für Schalkes spanischen Superstar Raul sind verlockend, aber vielleicht überlegt es sich der Senor ja doch noch mal und bleibt in Gelsenkirchen und bei S 04. Wir nennen ihm zehn gute Gründe, sich für die Schalker statt für die Scheichs zu entscheiden.

„Bienvenido a Gelsenkirchen“ jubelten die Schalker im Juni 2010, als Superstar Raúl euphorisch in der Veltins-Arena empfangen wurde und einen dicken Kohlebrocken geschenkt bekam. Möglicherweise heißt es schon bald wieder „Adiós, Señor“, weil auch die Wüste jede Menge Kohle zu bieten hat. Die Angebote aus Katar sind verlockend, aber vielleicht überlegt es sich der Spanier ja doch noch mal. Wir nennen ihm zehn gute Gründe, sich für die Schalker statt für die Scheichs zu entscheiden.

1. die Liebe: Ob Fußballfan oder nicht, ob Schalker, Bayer oder Dortmunder, die Herzen der Menschen fliegen dem Spanier in grenzenloser Liebe zu. Wenn es in ausverkaufter Arena aus Tausenden von Kehlen „Rauuuuul“ über den heiligen Rasen schallt, mehr geht doch gar nicht. Nirgends.
2. die Kohle: Um nackte Dollars kann es diesem genialen Fußballer einfach nicht mehr gehen. Davon hat er längst genug. In Schalke aber, da sind die Menschen auf Kohle geboren, da hat das schwarze Gold Tradition, genauso wie der Fußball.

3. das Wasser: Nun gut, beim Gedanken an den hellen Sandstrand von Katar, da kann man schon mal auf Abwanderungsgedanken kommen. Aber ein Bummel am Rhein-Herne-Kanal, eine Fahrt auf der Santa Monika, das ist bestes Familienprogramm. Und schließlich besingen die Fans noch heute den „Opa Pritschikowski, vom schönen Emscherstrand“.

4. die Küche: Ob Pommes Schranke, Curry-Wurst oder Frikadelle, der Pott kocht deftig und lecker. Aber nicht nur ungesund: Gelsenkirchens Brotbäcker Prünte z.B. produziert nahrhaftes Pumpernickel, Müller’s Mühle verarbeitet Hülsenfrüchte aller Art. Das alles mundet doch ebenso gut wie Kichererbsenpüree.

Auf der Jagd mit dem Hunter

5. das Klima: Subtropische Hitze, 45 Grad im Schatten, Sonne satt am blauen Himmel, toll – aber doch nicht zum Arbeiten! Gelsenkirchen dagegen bietet mit ein wenig Glück Aprilwetter das ganze Jahr über. Reicht doch, wenn schon der Sport schweißtreibend wirkt.

6. die Jagd: Raúl gilt als großer Freund der Jagd. In Katar könnte er dieser Leidenschaft spektakulär frönen, denn hier wird die legendäre Jagd mit dem Falken gepflegt. In Gelsenkirchen gibt es auch Jagdlandschaften wie den Emscherbruch oder Oberscholven. Auf Schalke aber, da könnte der Spanier vor allem weiterhin mit dem Hunter jagen. 1:0 fürs Revier.

7. die Heimatnähe: Mal eben nach Hause fliegen? Von Düsseldorf, dem jetzigen Wohnort des Stürmers, kein Problem. In zweieinhalb Stunden ist Madrid nonstop angeflogen. Der Heimflug von Katar aus würde satte sechseinhalb Stunden in Anspruch nehmen.

Deutscher Meister mit Raúl

8. die Spanier: Dank Mallorca sind hier im Revier alle ein wenig spanisch. Ein herzliches „Ola“ zur Begrüßung von Raúl, das bekommt fast jeder hin. Spanische Restaurants und Flamenco-Abende sorgen für Heimatfeeling.

9. die Meisterschale: Wenn Raúl bleibt, ist die Schale in der nächsten Saison (fast) sicher.

10. der Alkohol: Nach dem Spiel ein kühles Blondes zischen, das geht auf Schalke. In Katar aber herrscht weitgehend Alkoholverbot.