Grassau.. Schalkes Co-Trainer Peter Hermann hatte im Sommer das Angebot, als Assistent von Roger Schmidt zu Bayer Leverkusen zurückzukehren. Doch Hermann lehnte ab. “Es hätte mir Leid getan, Schalke allein zu lassen“, sagte er im Rahmen des Trainingslagers in Grassau.

Als das Training schon vorbei und die Arbeit getan ist, tut sich immer noch etwas auf dem Fußballplatz neben den Achental Golf Resort. Trainer Jens Keller spielt mit Manager Horst Heldt und dessen Assistent Gerhard Zuber eine Art Boccia mit Fußbällen. Torwart-Trainer Holger Gehrke absolviert mit einem Fernseh-Reporter ein Show-Training. Und Peter Hermann trainiert einfach weiter. Schalkes Co-Trainer legt mit zwei Nachwuchsspielern noch eine Sonderschicht ein.

Vor einem Jahr galt Peter Hermann, jahrelang Co-Trainer von Jupp Heynckes bei Bayer Leverkusen und Bayern München, als Schalkes wichtigster Neuzugang: Er würde die Spieler durch seine Arbeit besser machen. „Damals wurde das ein bisschen hochgekocht“, sagt Hermann heute. Aber die Hoffnungen, die haben sich erfüllt. Chef-Trainer Jens Keller und Hermann bilden mittlerweile ein echtes Team - nachdem sich die Zusammenarbeit erst finden musste, wie beide betonen. „Aber nicht in dem Sinne, dass wir kontroverse Vorstellungen hatten oder oft unterschiedlicher Meinung waren“, sagt Keller. Unter Heynckes hatte Hermann einfach andere Aufgaben, und die Umstellung war für ihn „nicht so ganz einfach“.

Peter Hermann ist 62 Jahre alt und gilt als Fußballverrückter, der selbst nicht gerne im Mittelpunkt steht: Als die Fotos für die neuen Autogrammkarten gemacht wurden, hätte er am liebsten die Bilder vom Vorjahr genommen - weil sich ja doch nichts verändert habe.

Lange Sonderschichten mit Leon Goretzka

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Im Sommer hatte er das Angebot, als Assistent von Roger Schmidt zu Bayer Leverkusen zurückzukehren - Hermann lehnte ab: „Ich habe schon darüber nachgedacht, weil Leverkusen immer mein Verein bleiben wird. Aber ich fühle mich wohl hier auf Schalke, und es hätte mir Leid getan, Schalke allein zu lassen“, sagt Hermann.

Schalke und die vielen jungen Spieler hier. Zum Beispiel Leon Goretzka, mit dem er im vergangenen Jahr so lange Sonderschichten eingelegt hat, bis der Hochbegabte endlich richtig in die Spur kam. Oder jetzt Donis Avdijaj: Mit dem übte er am Donnerstag nach dem Training den Torschuss - am Freitag traf Avdijaj prompt viel besser als in den Tagen zuvor.