Gelsenkirchen. Schalke dürfte am Sonntag zum Spiel gegen den FC Ingolstadt 54.000 Fans begrüßen - theoretisch. So so viele werden es nicht. Die Gründe.
Die Nachricht der neuen Coronaschutzverordnung für Nordrhein-Westfalen traf auch den FC Schalke 04 völlig unerwartet: Wenige Tage vor dem Heimspiel gegen den FC Ingolstadt (Sonntag, 13.30 Uhr/Sky) erfuhren auch die Königsblauen, dass sie die Sitzplätze in der Arena voll- und die Stehplatzkurven zur Hälfte auslasten dürfen. Eine schnelle Rechnung ergab: rund 54.000 Zuschauer dürften bereits am Sonntag zuschauen. Doch so viele werden es nicht.
Schalke: Nordkurve bleibt am Sonntag noch bestuhlt
Die Königsblauen hatten sich darauf eingestellt, dass - gemäß der alten Schutzverordnung - bis zu 25.000 Fans in die Arena kommen dürfen und erst am 8. Oktober eine neue Entscheidung getroffen wird. Alles war auf die Zahl "25.000" ausgerichtet, auch das für diesen Spieltag angeforderte Personal - zum Beispiel fürs Catering, für die 3G-Kontrollen am Eingang. Innerhalb so kurzer Zeit lässt sich nicht eine so große Menge an zusätzlichen Ordnern organisieren. Die Nordkurve ist noch bestuhlt. Es wäre aktuell nicht möglich gewesen, in so kurzer Zeit bis Sonntagmorgen alle Stühle abzuschrauben und korrekt zu verstauen.
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Dennoch haben die Schalker keine Begrenzung der Karten verkündet - wie zum Beispiel der ungeliebte Nachbar Borussia Dortmund, der für das Heimspiel gegen den FC Augsburg das Kontingent auf von 25.000 auf 36.000 Tickets erhöht. Auch das dürfte einen einfachen Grund haben: Die Nachfrage für das Spiel gegen das Zweitliga-Kellerkind Ingolstadt ist nicht so hoch. Deshalb warten die Schalker erst einmal ab, wie sich der noch laufende Kartenverkauf entwickelt und entscheiden möglicherweise später über einen Verkaufs-Stopp.
Das bestätigte auch Klubsprecher Marc Siekmann bei der Pressekonferenz vor dem Spiel. "Wir sind gewillt, es möglich zu machen, wenn es über 25.000 Zuschauer werden. Irgendwann kann aber ein Scheitelpunkt erreicht sein. Aber wir warten erst einmal ab."
Schalke-Trainer Grammozis: "Außergewöhnlich schönes Gefühl"
Trainer Dimitrios Grammozis freut sich auf eine volle Arena - wobei die 54.000 Zuschauer wohl frühestens im Heimspiel gegen Aufsteiger Dynamo Dresden (Samstag, 23. Oktober, 20.30 Uhr/Sky und Sport 1) geknackt werden. Bis dahin hat Schalke drei Wochen Planungszeit, will alle Dauerkarten-Inhaber vorher informieren.
"Es ist für uns ein außergewöhnlich schönes Gefühl, dass wir bald mehr Fans in unserem Stadion begrüßen dürfen. Mit 25.000 war das schon richtig, richtig gut. Mehr Leute würden aber noch mehr pushen", sagt Grammozis. Auch Mittelfeldspieler Rodrigo Zalazar kann es kaum erwarten. Wie er sagt, kenne er eine Stimmung in der vollen Arena nur von YouTube-Videos.