Gelsenkirchen. In der 2. Bundesliga hat Schalke 21/22 noch keinen Elfmeter zugesprochen bekommen. Das Leid von S04 dauert aber schon deutlich länger an.
Ein Elfmeterpfiff sorgt in den Fußballstadien grundsätzlich für einen Ausbruch der Emotionen. Schon aus Prinzip reagieren Spieler und Fans der verursachenden Mannschaft mit Unverständnis und Wut auf eine solch folgenschwere Entscheidung der Schiedsrichter. Beim Team, das den Elfmeter zugesprochen bekommt hingegen, sorgt der Pfiff für Eutrophie – denn eine bessere Möglichkeit auf einen Torerfolg gibt es im Fußball nicht.
Rund 80 Prozent (37) der 46 gegebenen Elfmeter wurden in der laufenden Zweitligasaison verwandelt. Gleich sechs Elfmeter bekam dabei der Hamburger SV zugesprochen. Bundesliga-Absteiger Schalke 04 hingegen wartet nach 23 Spieltagen noch immer auf seinen ersten Strafstoß in der 2. Bundesliga.
Schalke: Zwei strittige Elfmeter-Szenen im Paderborn-Spiel
Eine kuriose Statistik, zumal es auch bei Spielen der Schalker immer wieder strittige Elfmeter-Szenen gibt. So auch am vergangenen Wochenende beim 2:0-Sieg von S04 gegen den SC Paderborn. Bereits in der ersten Halbzeit sprang der Ball nach einer Ecke an die Hand von SCP-Innenverteidiger Jasper van der Werff (29.). In Durchgang zwei blockte Marco Schuster eine Flanke von Thomas Ouwejan aus kürzester Distanz mit der Hand (60.). Bei beiden Situationen war der Aufschrei der Schalker groß – doch die Pfeife von Schiedsrichter Florian Badstübner blieb stumm.
Da Schalker auch ohne mögliche Elfmeter gewinnen konnte, waren diese Szenen in der Nachbetrachtung des Spiels schnell vergessen. Einer allerdings konnte auch Tage nach dem 2:0 nicht fassen, dass S04 schon wieder Elfmeter verwehrt geblieben sind: Mike Büskens.
In den sozialen Medien postete der Co-Trainer von Dimitrios Grammozis Videos der strittigen Szenen. „23 Spieltage sind vorüber und kein einziger Elfmeter wurde für uns gepfiffen! Damit sind wir Tabellenschlusslicht in dieser Statistik in der 2. Liga“, schrieb er dazu.
Bei Schalke-Elfmeter: Mike Büskens will sich an den Grill stellen
Sollte Schalke bis zum Saisonende tatsächlich noch einen Elfmeter zugesprochen bekommen, ist der Eurofighter bereit für eine ganz besondere Aktion: Dann nämlich will sich Büskens für die Gelsenkirchener Wohltätigkeitsorganisation „Warm durch die Nacht“ an den Grill stellen und Essen für Bedürftige zubereiten. „Ich bin echt gespannt, ob es zu einer Einlösung kommt“, teilt der 53-Jährige mit.
Reaktionen wie die von Mike Büskens zeigen, dass das Verhältnis zwischen Schalke und den Elfmetern angespannt ist. Wirkt man einen genaueren Blick auf die Statistiken, kann man fast von einem Elfmeter-Fluch sprechen. Denn schon in der vergangenen Spielzeit hatte S04 kein Glück mit Strafstößen. Zwar bekamen die Königsblauen 20/21 insgesamt drei Elfmeter in der Bundesliga zugesprochen, doch keiner davon könnte verwandelt werden. Steven Skrzybski, Klaas-Jan Huntelaar und Nabil Bentaleb vergaben allesamt.
Das bislang letzte Schalker Tor durch einen Strafstoß erzielte noch Daniel Caligiuri im Juni 2020 beim 1:1 gegen Bayer Leverkusen. 619 Tage ist das inzwischen her. Aus Schalker Sicht dürfte es wohl so langsam mal wieder Zeit werden für die positiven Emotionen, die ein Elfmeterpfiff auslösen kann – vielleicht ja schon am Samstag beim Gastspiel in Karlsruhe (13.30 Uhr/Sky).