Gelsenkirchen. Die Bekanntgabe der Verpflichtung des neuen Schalke-Trainers Markus Weinzierl hakt. Denn Augsburg kann nicht Schuster holen - weil Darmstadt sucht.

Schalke 04 will Markus Weinzierl, Markus Weinzierl will zu Schalke 04. Seit Tagen stehen die Eckdaten für den Wechsel des Trainers vom FC Augsburg fest: Der Bundesligist aus dem Revier zahlt drei Millionen Euro Ablöse, der Vertrag wird für drei Jahre abgeschlossen. Doch Schalkes neuer Manager Christian Heidel hat die Verpflichtung des 41-Jährigen immer noch nicht offiziell bestätigt. Denn es hakt an einer Kette von Nachfolge-Entscheidungen.

Augsburgs Manager Stefan Reuter gibt Weinzierl erst frei, wenn er selbst einen neuen Trainer sicher hat. Auch in diesem Fall sind sich Verein und Wunschkandidat bereits einig: Darmstadts Dirk Schuster soll kommen, er hat bei den Lilien um eine Freigabe gebeten.

Aber: Wer übernimmt Darmstadt, wenn Schuster geht? In der vergangenen Woche war Jens Keller im Gespräch, der kürzlich erst Union Berlin übernommen hat. Doch der frühere Schalke-Trainer hat sich trotz einer angeblichen Ausstiegsklausel dazu entschieden, den Zweitligisten nicht so hastig wieder verlassen zu wollen.

Bei den Hessen werden nun vier andere Namen gehandelt. Kandidaten sind: Jürgen Kramny, der nach dem Bundesligaabstieg des VfB Stuttgart entlassen wurde; Kosta Runjaic, der zuletzt für den 1. FC Kaiserslautern arbeitete, aber auch schon in Darmstadt unter Vertrag stand; David Wagner, der früher Profi bei den Lilien war und nach vier Jahren als Trainer der U 23 von Borussia Dortmund mittlerweile beim englischen Zweitligisten Huddersfield Town gelandet ist; und Alois Schwartz, der früher Spieler bei Rot-Weiss Essen und dem MSV Duisburg war und seit drei Jahren gute Arbeit beim Zweitligisten SV Sandhausen leistet.

Weinzierl spricht schon als Schalker

Bei Schalke hingegen geht es nur noch um den Zeitpunkt der Verkündung eines festgezurrten Deals. Scheitern wird der Weinzierl-Wechsel nicht mehr. Gut denkbar, dass die öffentliche Präsentation noch deutlich später erfolgen wird als erwartet. Denn Schalkes neuer Sportvorstand Christian Heidel flog am Samstag in den Familienurlaub nach Marbella. Womöglich wird Weinzierl deshalb erst kurz vor dem Trainingsauftakt der Königsblauen am 26. Juni vorgestellt.

Weinzierl redet aber schon wie der neue Schalke-Trainer. Im Gespräch mit der Augsburger Allgemeinen thematisierte er bereits die China-Reise, die Schalke vom 2. bis 9. Juli nach Guangzhou führt. „Für mich ist das eine spannende Erfahrung“, sagte Weinzierl. Zudem verriet er, dass seine Familie hinter dem Wechsel steht: „Wir haben das sehr intensiv besprochen.“ Weinzierls Heimatstadt ist Straubing, bisher lebte und arbeitete er fast immer im bayerischen Raum.

Ausdrücklich bedankte sich Weinzierl bei den Fans des FC Augsburg. „Ich durfte vier tolle Jahre erleben“, sagte er. „Ich kann mit einem sehr guten Gefühl aus Augsburg weggehen.“