Gelsenkirchen. Die Trainersuche beim FC Schalke 04 ist noch nicht beendet. Am Donnerstag bestätigte Manager Horst Heldt, dass der aktuelle Coach Jens Keller “mein erster Ansprechpartner“ ist. Gleichzeitig kritisierte Heldt indirekt die “Bild“-Zeitung und sagte: “Ob das eine Zeitung mag oder nicht, interessiert mich nicht.“
Armin Veh wird's nicht. Über Roberto di Matteo und Mike Büskens redet niemand mehr. Der Freiburger Christian Streich hat auch abgesagt. Wer wird in der Saison 2013/2014 den FC Schalke 04 trainieren? Bleibt Jens Keller? Der Boulevard fordert die Verpflichtung von Stefan Effenberg (44) - und ein Vier-Augen-Gespräch zwischen Manager Horst Heldt und "Effe" gab es auch schon. Trotzdem geht Heldt das Getrommel der "Bild"-Zeitung für den "Tiger" gehörig auf die Nerven.
"Eins möchte ich klar zum Ausdruck bringen", sagte Heldt am Donnerstag bei der Pressekonferenz vor dem Spiel bei Borussia Mönchengladbach (Freitag, 20.30 Uhr, live in unserem Ticker). "Mein erster Ansprechpartner ist Jens Keller. Ob das einem gefällt oder nicht, ob das eine Zeitung mag oder nicht, ob ein Fußball-Experte das meint oder nicht, interessiert mich nicht." "Bild" hatte die Kolumnisten Oliver Kahn und Günter Netzer ins Rennen geschickt, um für die schillernde Figur "Effe" zu werben.
"Jens macht einen hervorragenden Job"
"Ich wehre mich dagegen, an die erste Stelle zu setzen, dass ein Trainer für die Öffentlichkeit toll sein muss. Gerade bei uns ist das am Anfang von Jens' Zeit passiert. Über uns wurde der Stab gebrochen, obwohl niemand Jens' Fachkompetenz beurteilen konnte", erklärte Heldt und lobte Keller überschwänglich: "Jens macht einen hervorragenden Job. Er genießt hohe Anerkennung. Die Spieler sind sehr zufrieden, es macht ihnen sehr viel Spaß, mit Jens zusammenzuarbeiten."
In der Rückrundentabelle stehen die Königsblauen auf dem dritten Platz, haben von 14 Bundesligaspielen nur vier verloren. Die Chance ist groß, dass Schalke den vierten Platz und damit die Champions-League-Qualifikation erreicht.
Heldt und Keller wissen aber auch, dass die Zusammenarbeit endet, sollte Schalke einen internationalen Wettbewerb verpassen und auf Platz sieben oder acht abrutschen. "Es gehört dazu, alle Eventualitäten durchzuspielen", sagt Heldt. Keller ergänzt: "Ich kann den Verein verstehen." Die Schlagzeilen nimmt Keller nicht emotionslos zur Kenntnis. "Es ist schwer, das nicht zu verfolgen. Ich kriege viele Anrufe von Freunden, Bekannten, ehemaligen Kollegen. Das prallt zwar nicht an einem ab, aber die Mannschaft und mich lässt es kalt."
Fest steht für Keller, dass er in der kommenden Saison auch als Trainer arbeitet. Bei den Königsblauen hat er noch einen Anschlussvertrag bis zum 30. Juni 2016. Sollte sich Heldt für einen anderen Trainer entscheiden, dürfte Keller die U23 (Regionalliga) übernehmen - wenn er will.