Essen. Der Abschied von Raúl hat die Fantasie vieler Kommentatoren beflügelt. Dabei kennt seine wahren Beweggründe nur der Spanier selbst. Festzuhalten bleibt: Raúl hat den Fans nie falsche Hoffnungen gemacht. Deshalb sind diese nicht von ihm enttäuscht, sondern nur traurig. Ein Kommentar.
Wenn eine öffentliche Angelegenheit Millionen Menschen bewegt, ist es nicht verwunderlich, dass sich die Leute für die Beweggründe der handelnden Personen interessieren. Aber immer wieder darüber staunen, wer sich – so der Fall nur populär genug ist – alles bemüßigt (um nicht zu sagen: kompetent genug) fühlt, seinen Senf dazu zu geben, darf man schon.
Raúl hat sich fair verhalten
Was den Fußball-Profi Raúl betrifft, der die für viele offenbar ungeheuerliche Entscheidung getroffen hat, den FC Schalke 04 zu verlassen, so hat dieser sich womöglich selbst nicht so viele Gedanken über seine Zukunft gemacht, wie es jetzt andere für ihn tun. Dabei schält sich in diesen Zeiten schnell das vermeintliche Motiv heraus: Geld. Was sonst?
Nun gibt es vermutlich wenige Leute, die von sich behaupten können, der finanzielle Aspekt würde bei ihren Überlegungen nie eine Rolle spielen. Allen anderen zu unterstellen, er sei ihre Hauptantriebskraft, ist deshalb noch lange nicht gerecht und fällt auf den zurück, der so denkt. Welche Gründe für Raúls Abschied von Schalke den Ausschlag gaben, weiß nur er selbst. Wer anderes behauptet, ist ein Scharlatan.
Festzuhalten bleibt: Der „Señor“ hat sich auf Schalke fair verhalten. Er hat – bei aller Liebe – dem Verein keine falschen Hoffnungen gemacht, geschweige denn Treue geschworen (womit die S04-Fans leidvolle Erfahrungen gemacht haben). Und er hat sich am Ende das Recht herausgenommen, einen auslaufenden Vertrag auslaufen zu lassen. Deshalb sind die Fans auch nicht enttäuscht von ihm, so sehr sie seinen Weggang bedauern.
Raul verlässt Schalke 04
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„Die Entscheidung ist mir sehr schwer gefallen“, hat Raul gesagt, „aber dennoch ist sie gut für mich.“ Und damit sollte es nun auch gut sein.
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