Bilbao. Trotz einer sehr guten Leistung ist Schalke 04 im Viertelfinale der Europa League gescheitert. Nach der 2:4-Hinspielniederlage gegen Athletic Bilbao erreichten die Königsblauen im Rückspiel nur ein 2:2 (1:1). Klaas-Jan Huntelaar und Raúl trafen für die Schalker.

Die Last der 2:4-Niederlage aus dem
Hinspiel
war für den FC Schalke 04 zu schwer. Trotz einer couragierten,
engagierten und guten Leistung schied das Team von Trainer Huub Stevens am
Donnerstagabend im Baskenland aus der Europa League aus. Das 2:2 (1:1) nach
zweimaliger Führung im Viertelfinal-Rückspiel bei Athletic Bilbao findet in der
Chronik der Königsblauen nur einen Platz bei den traurigen Unentschieden.

Kein Ausflug, kein Kurz-Urlaub mit zwei
Übernachtungen. Immer wieder war am Mittwoch zu hören gewesen, dass die
Schalker an ihre Chance glaubten. Und genau das war von der ersten Minute an zu
sehen. Offensiv ausgerichtet – mit Chinedu Obasi als zweitem Stürmer neben
Klaas-Jan Huntelaar – und auch selbstbewusst startete der Bundesliga-Dritte in
diese Partie und hatte nach zehn Minuten seine erste bessere Möglichkeit. Doch
Klaas-Jan Huntelaar scheiterte an Gorka Iraizoz, der zur Ecke klärte. Sieben
Minuten später war die Aufgabe für den Athletic-Keeper etwas leichter, als er
nach dem 17-Meter-Schuss von Lewis Holtby sicher parierte.

Huntelaars 42. Treffer im 41. Pflichtspiel

Das Motto, nicht nur einen Ausflug nach
Bilbao zu machen, hatten auch die Schalker Fans beherzigt. Und so bekamen
einige schon gar nicht mehr mit, dass auch die spanischen Gastgeber in der 24.
Minute ihre erste Chance hatten. Aber Fernando Llorente, der zweimalige
Torschütze aus dem Hinspiel, traf den Ball so, dass Tim Hoogland bei seinem
ersten Startelf-Einsatz seit seiner Rückkehr vom FSV Mainz 05 zur Ecke klären
konnte. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Polizei im Schalker Fanblock
durchgegriffen und offensichtlich etwas aufgeräumt. Mehr als 50 Beamte
verschafften sich auch mit Schlagstöcken Respekt.

Respekt hatten sich die Schalker
Fußballer auf dem Rasen schon längst verschafft. Es war nicht zu übersehen,
dass Athletic Bilbao überhaupt nicht souverän war. In der 29. Minute bedankte
sich Klaas-Jan Huntelaar nach dem genauen Pass von Ander Herrera auch. Sein
Flachschuss von der Strafraumgrenze schlug unhaltbar für Gorka Iraizoz ein –
1:0. Es war der inzwischen 42. Treffer des 28-jährigen Niederländers im 41.
Pflichtspiel dieser Saison.

Es keimte für den FC Schalke 04
Hoffnung auf, das Wunder von Bilbao wirklich zu schaffen. Und den Athletic-Fans
im Stadion San Mamés, das vor der Weltmeisterschaft 1982 letztmals renoviert
worden war, wurde am Gründonnerstag, der im Baskenland ein Feiertag ist,
mulmig. Aber nur vorübergehend. Denn noch vor der Pause schaffte ihre
Mannschaft den Ausgleich. Der eingewechselte Ibai Gómez zog auf der linken
Seite an, ließ den stets unsicheren Tim Hoogland stehen und zog gefühlvoll ab.
Lars Unnerstall hatte keine Chance, es stand 1:1, und Schalke brauchte nun noch
drei Tore.

Nach dem Wechsel – der angeschlagene
Jefferson Farfán lief sich inzwischen gemeinsam mit Marco Höger und Ciprian
Marica warm – war sofort zu erkennen, dass die Schalker weiterhin an ihre
Chance glaubten. Noch mehr, als die 52. Minute lief. Da nämlich schoss Raúl,
der Spanier,
mit links genau in den rechten Knick. 2:1-Führung, zwei Tore
fehlten noch. Drei Minuten später aber waren es immer noch zwei, allerdings, um
in die Verlängerung zu kommen. Die Königsblauen hatten nämlich die Ordnung in
der Defensive – trotz der Viererkette hinter dem starken Jermaine Jones – etwas
aufgegeben. Nach Vorarbeit von Iker Muniain verwandelte Markel Susaeta zum 2:2.
Allerdings stand der Torschütze knapp im Abseits.

Schalke-Trainer Stevens brachte Farfán und Marica

Was tun? Nach genau einer Stunde
richtete Trainer Huub Stevens sein Team noch ein bisschen offensiver aus:
Jefferson Farfán kam für José Manuel Jurado, weitere drei Minuten später
Ciprian Marica für Chinedu Obasi. Die ganz großen Chancen für die Schalker
gab es aber nicht mehr, zumal die Gastgeber nun auch regelmäßig gute
Offensiv-Aktionen starteten und sich nicht mehr so extrem wie in der ersten
Halbzeit in die eigene Hälfte drängen ließen. Während Lewis Holtby übers
Athletic-Tor schoss, zwang Jefferson Farfán Bilbaos Keeper Gorka Iraizoz mit
seinem Schuss zum Nachfassen. Indes köpfte Klaas-Jan Huntelaar nach einem
Farfán-Freistoß übers Tor. Es waren jetzt nur noch zehn Minuten zu spielen. Zu
wenig für ein Wunder von Bilbao.