Gelsenkirchen. Der Schalker Defensivstratege Jermaine Jones hat großen Respekt vor der Qualität des Hamburger SV rund um Rafael van der Vaart. Mit einem Sieg zum Saisonauftakt wollen die Schalker gleich ein Ausrufezeichen setzen.

Dem FC Schalke 04 stehen spannende Tage ins Haus: Am Freitag (ab 11.45 Uhr, live bei Eurosport) findet die Auslosung der Champions-League-Playoffs statt, Samstag werden beim Privatsender Sky (ab 21 Uhr) die Lose zur nächsten DFB-Pokalrunde gezogen, und am Sonntag geht es auf dem Spielfeld zur Sache, wenn gegen den Hamburger SV (17.30 Uhr/im Live-Ticker) die Ballsaison so richtig eröffnet wird.

Da fällt es schwer, sich auf eine Sache zu konzentrieren, oder? „Die beiden Auslosungen können wir doch eh nicht beeinflussen, da nehmen wir es so, wie es kommt. Unsere volle Konzentration gilt also dem HSV-Spiel, das wird schwer genug“, lautet die Gemütslage von Jermaine Jones nach dem Donnerstag-Vormittagtraining. Der 31-jährige Mittelfeldspieler hat seit seinem Profidebüt im Jahr 2000 zwar schon einige Jährchen auf dem Buckel, und es prickelt bei ihm nicht mehr so wie bei manchem Oberprimaner, aber der Ehrgeiz vor der neuen Saison ist natürlich ungebrochen: „Wir wollen gleich mit dem ersten Spiel wieder oben mit dabei sein und ein Ausrufezeichen setzen.“

In der Vorsaison gab es gegen Hamburg die große Huntelaar-Show

Dabei lässt sich der Deutsch-Amerikaner von den bescheidenen und mit Problemen behafteten Hamburger Testspiel-Ergebnissen nicht blenden: „Denen messe ich nicht viel Bedeutung bei. Im letzten Jahr mussten wir auch hart für den Sieg gegen den HSV arbeiten, auch wenn das Ergebnis am Ende deutlich ausfiel“, erinnert sich Schalkes Mittelfeld-Stratege. 4:1 siegte Königsblau im April, und es war die große Klaas-Jan-Huntelaar-Show, der nach sechswöchiger Verletzungspause mit drei Toren ein fulminantes Comeback feierte.

Vielleicht denkt der Holländer in seinem kurzen Sonderurlaub auch darüber nach, Huntelaar genießt momentan eine zweitägige Babypause. Er ist am Dienstagabend zum dritten Mal Vater geworden, die kleine Puck ist die erste Tochter in der nun fünfköpfigen Familie. Dass dabei Schalkes Stürmerkollege Pukki Namenspate gestanden habe, ist aber nur ein Gerücht. „Wir haben uns kurz geschrieben, Klaas-Jan ist nun neu verliebt in seine Tochter, vielleicht widmet er ihr als erstes Geschenk am Sonntag gleich ein Tor“, hofft Familienmensch Jones.

Erst einmal soll die Null stehen

Geschenke verteilen, das ist etwas, was die Schalker in der neuen Saison tunlichst abstellen wollen. Man kehrt wohl doch wieder zurück zum Stevenschen Gedankengut, dass die Null erst einmal stehen soll. Eine Aufgabe, die auch vornehmlich Jermaine Jones in seiner Handlungsweise im defensiven Mittelfeld beeinträchtigen wird. „Wir haben einfach zu viele Gegentore nach Kontern erhalten, darum werde ich auf der Sechser-Position etwas defensiver agieren und nicht mehr so oft mit nach vorne marschieren. Im Angriff haben wir genug Kraft“, glaubt der Defensiv-Stratege.

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Sonntag will er erst einmal den Spaßverderber für den großen Hamburger Spielgestalter geben: „Rafael van der Vaart ist einer, der, wenn man ihm den Spaß gibt, gleich Kapital daraus schlägt, ich habe großen Respekt vor seinen immer gefährlichen Standards. Und er ist jederzeit in der Lage, den tödlichen Pass zu spielen“, glaubt sein Schalker Widersacher im Mittelfeld.

Und der Holländer soll sich ebenfalls auf dem Höhenflug befinden: Van der Vaart soll mit seiner neuen Lebensgefährtin Sabia Boulahrouz ebenfalls Nachwuchsfreuden entgegen sehen. „Das“, gibt Jermaine Jones grinsend zu bedenken, „habe ich allerdings auch nur gelesen.“

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