Heldt klagt über Schalke-Fehlstart - "Hatten keinen Zugriff"
•
Lesezeit: 5 Minuten
Mönchengladbach. Nach der 1:4-Packung im Bundesliga-Auswärtsspiel bei Borussia Mönchengladbach bezeichneten Trainer Jens Keller, Manager Horst Heldt und die Spieler die Niederlage als verdient. Wir haben die Stimmen zum Spiel gesammelt.
Die meisten Spieler des FC Schalke 04 liefen nach der 1:4-Packung im Bundesliga-Topspiel bei Borussia Mönchengladbach mies gelaunt durch die Mixed Zone. Die meisten wollten nichts sagen und schüttelten - wie Kevin-Prince Boateng - nur den Kopf, wenn sie angesprochen wurden. Die Aussagen von den Trainern Jens Keller (Schalke) und Lucien Favre (Borussia Mönchengladbach), Manager Horst Heldt, Kapitän Benedikt Höwedes, Torwart Ralf Fährmann und Stürmer Klaas-Jan Huntelaar haben wir protokolliert.
Jens Keller (Trainer FC Schalke 04): "Ich glaube, wir sind ganz gut ins Spiel gekommen, haben es in den ersten 20 Minuten gut im Griff gehabt, hatten viel Ballbesitz. Dann bekommen wir nach einem Ballverlust in der gegnerischen Hälfte ein Kontertor. Das ist genau das Spiel, was Gladbach aufziehen möchte. Dann haben wir noch die Möglichkeit, durch Choupo-Moting das 1:1 zu machen, wo er allein vor Yann Sommer steht. In der zweiten Halbzeit bekommen wir zu schnell das 2:0. Dann sieht man, dass wir uns schwer tun, die Ausfälle zu kompensieren. Wir hatten vier Spieler auf dem Platz, die monatelang nicht gespielt haben. Am Ende hat man gesehen, dass der Spielrhythmus nicht da ist. So kam es zur 1:4-Niederlage."
Horst Heldt (Manager FC Schalke 04): "Wir haben gut angefangen in den ersten Minuten, haben dann ein unnötiges Tor bekommen nach einem Ballverlust am gegnerischen Sechzehner. Das kann passieren, dann sind immer noch zehn Mann dahinter. Da haben wir uns strategisch schlecht verhalten, da haben Zuordnung und Raumaufteilung nicht gepasst. Wir haben die Möglichkeit zum Ausgleich, machen die nicht. Direkt nach der Halbzeit haben wir wieder die Möglichkeit zum 1:1, machen die wieder nicht - und bekommen dann das 0:2. Auch da haben wir schlecht verteidigt. Wir hatten oft im Spiel keinen Zugriff. Nach dem 1:2 bekommen wir zu schnell das dritte Tor. Auch das war nicht gut verteidigt. Dann kam kein Aufbäumen mehr. Das Spiel war gelaufen."
Heldt über die englischen Wochen im September und Oktober: "Es ist keine einfache Situation. Jeder muss sie annehmen - und dann sehen wir, dass wir so gut wie möglich durchkommen. Sicherlich haben wir am Mittwoch nicht den leichtesten Gegner. Aber auch das müssen wir annehmen. Es hilft kein Jammern, es hilft kein Klagen. Augen zu und durch. Jeder muss seinen Teil beitragen, dann werden wir in die Spur kommen. Einen Punkt aus drei Spielen hatten wir im letzten Jahr auch. Das ist enttäuschend, das ist ein Fehlstart, aber es bringt nichts, sich einzuigeln oder zu denken, dass alles vorbei wäre. Dann wird tatsächlich alles schwieriger."
Heldt über den Vergleich mit dem Fehlstart der Saison 2013/2014: "Darüber habe ich noch nicht nachgedacht. Es bringt auch nichts, Vergleiche zu ziehen, wie das Stimmungsbild in der vergangenen Saison gewesen ist."
Benedikt Höwedes (FC Schalke 04): "Die taktischen Vorgaben haben wir katastrophal umgesetzt. Deshalb haben wir verdient in der Höhe verloren. Das ist bitter, weil wir uns viel vorgenommen haben und eigentlich auch ordentlich ins Spiel gekommen sind. Gladbach hat mit der ersten Kontersituation das Tor gemacht. Da wurden wir für einen Fehler im Spielaufbau gnadenlos bestraft. Bei uns hat auch teilweise die Entschlossenheit gefehlt. Wir sind nicht eiskalt genug, um schlechte Situationen wegzumachen, indem wir ein Tor schießen. Viel mehr stört mich aber, dass wir vier Tore kassiert haben. Das ist ein Fehlstart, wir liegen stark unter unseren Ansprüchen - da brauchen wir nichts zu beschönigen. Ich blicke ungern zurück und schaue, was letztes Jahr war. Wir haben heute ein schlechtes Spiel gemacht."
Höwedes über die Aufgabe Chelsea am Mittwoch (20.45 Uhr, live in unserem Ticker): "Mich stimmt positiv, dass wir in der Champions League immer positive Leistungen gezeigt haben, auch wenn wir in der Bundesliga geschwächelt haben."
Ralf Fährmann (FC Schalke 04): "Wir haben aus drei Spielen nur einen Punkt geholt - damit sind wir nicht zufrieden. Ich bin froh, dass wir direkt nach London zum Champions-League-Spiel fliegen, dann können wir uns schnell auf das nächste Spiel vorbereiten. Der Gegner hat die Konter eiskalt genutzt, wir haben unsere Chancen nicht verwertet."
Lucien Favre (Trainer Borussia Mönchengladbach): "Schalke war 20 Minuten lang besser und gefährlicher, hat das Spiel dominiert. Dann erobern wir den Ball, wir kontern, machen das 1:0. Das hat uns Vertrauen gegeben. Zur Halbzeit hätte es aber auch 1:1 stehen können. Unsere zweite Halbzeit war gut. Wir hatten unglaublich viele große Möglichkeiten, um noch mehr Tore zu schießen. Es war am Ende ein verdienter Sieg."
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.