Gelsenkirchen. Nach dem Tod von George Floyd gab es auch in der Bundesliga zahlreiche Aktionen gegen Rassismus. Für Gerald Asamoah ein starkes Zeichen.
Der ehemalige Nationalspieler Gerald Asamoah (41) hat die Anti-Rassismus-Aktionen im deutschen Profifußball begrüßt. Als erster Spieler hatte der Schalker Weston McKennie vor Wochenfrist mit seinem Armband „Justice for George“ ein Zeichen gesetzt. „Ich habe die Aktion sehr, sehr gut gefunden. Die Jungs haben Position bezogen und das ist das Wichtigste, was man machen kann“, betonte Asamoah im Sportgespräch des "Deutschlandfunks".
Dass das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) auf eine Bestrafung verzichtete, war für Asamoah eine Selbstverständlichkeit: „Dann wäre die ganze Kampagne, was der DFB macht und tut, für die Katz gewesen. Wenn der DFB das so durchgezogen hätte, dann hätte der DFB sehr, sehr, sehr viel verloren.“
Gerald Asamoah muss bis heute mit Rassismus und Diskriminierung umgehen
Auch Bayern München hatte am Samstag mit einer konzertierten Aktion in der Bundesliga und beim Basketball-Endturnier in München klar Stellung bezogen. Asamoah setzt sich als Vereinsbotschafter von Schalke 04 seit Jahren aktiv gegen Rassismus ein, musste und muss aber noch heute selbst mit Rassismus und Diskriminierung umgehen. „2006, bei der WM in Deutschland, dem Sommermärchen, war ich Teil dieser Mannschaft. Die Leute haben mit zugejubelt. Nach der WM hast Du ein Spiel in Rostock und wirst angefeindet. Das war bitter“, so der Ex-Hannoveraner.
Er selbst könne diesen Schmerz nicht beschreiben, sagte Asamoah. „Wenn eine Frau ein Kind bekommt, wird der Mann nie wissen, wie schmerzhaft das ist. Das heißt, wer Rassismus nicht selber an seinem eigenen Körper erlebt hat, der wird niemals wirklich nachvollziehen können, was es bedeutet. Es ist ein Schmerz, den man in sich trägt und nicht verdrängen kann“, äußerte Asamoah. (sid)