Gelsenkirchen. Auf fünf Profis muss Schalke-Trainer Dimitrios Grammozis in der Länderspielpause verzichten. Optimal findet Grammozis das aber nicht.
Es gibt wohl keinen Trainer einer Profifußball-Mannschaft, der es grundsätzlich gut findet, wenn seine Spieler für ihre Nationalteams nominiert werden. Dimitrios Grammozis vom Zweitligisten Schalke 04 würde mit einigen seiner Nationalspieler aber besonders gern weiterarbeiten.
"Wir müssen in den zwei Wochen an der Fitness arbeiten, vor allem bei den Jungs, die später gekommen sind. Wir müssen zudem unsere Abläufe besser koordinieren", sagt Grammozis. Fünf Profis sind aber unterwegs, darunter zwei Neue. "Das ist natürlich schwierig", sagt Grammozis und ergänzt: "Wir möchten ihnen das Gefühl aber nicht nehmen. Die Jungs kriegen Pläne mit, wir sind zudem in Kontakt mit den Athletiktrainern der Mannschaften, damit sie ein adäquates Programm bekommen, damit sie auf einem guten Niveau sind, wenn sie zurückkommen. Sie sollen nicht anderthalb Wochen nur ein bisschen spielen und trainieren. Sie müssen schon gefordert werden."
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Die Trainingsgruppe der Königsblauen ist aber nicht nur wegen der fünf Reisenden ausgedünnt - auch auf die transferierten Matija Nastasic (Florenz), Omar Mascarell (Elche), Ozan Kabak (Norwich) und Amine Harit (Marseille) muss Grammozis verzichten. Dieses Quartett gehörte über zwei Monate auch zum Team. Und eine Rückkehr von Danny Latza ins komplette Mannschaftstraining wird es in den kommenden anderthalb Wochen wohl auch nicht geben.
Diese Schalker sind unterwegs:
Kou Itakura (Japan)
Für die Schalker ist sehr unglücklich, dass der neue Abwehrchef zwei Wochen lang nicht vor Ort ist. Gerade er hat Nachholbedarf in Sachen Fitness und benötigt noch Zeit, um sich mit seinen Teamkollegen einzuspielen. Zudem ist ein weiterer Jetlag nach seiner Rückkehr möglich. Nicht nur Itakura wurde von Nationaltrainer Hajime Moriyasu aber für seine starken Auftritte in der Olympiamannschaft belohnt. "Die Olympia-Spieler haben wertvolle Erfahrungen gesammelt, um jetzt auf einem höheren Level spielen zu können", sagte Moriyasu. Er hofft, dass sein Team nun besser wird, wenn sich Jugend und Erfahrung mischen. Japan trifft auf den Oman (2. September) und China (7. September). Itakura kehrt also erst kurz vor dem nächsten Zweitligaspiel beim SC Paderborn (12. September) zurück.
Victor Palsson (Island)
Schalkes aktueller Kapitän trifft sogar auf die deutsche Nationalmannschaft! Victor Palsson reiste bereits am Tag nach dem 3:1-Erfolg der Schalker über Fortuna Düsseldorf in seine Heimat nach Island, um die Vorbereitung auf gleich drei Spiele in der EM-Qualifikation zu beginnen. Island trifft auf Rumänien (2. September, 20.45 Uhr), Nordmazedonien (5. September, 18 Uhr) und das DFB-Team (8. September, 20.45 Uhr). Interessant: Palsson trifft nicht nur auf Deutschland, sondern auch auf seinen Teamkollegen Darko Churlinov, der für Nordmazedonien spielt.
Darko Churlinov (Nordmazedonien)
Auch mit Churlinov hätte Schalkes Trainer Grammozis gern in der Länderspielpause an Automatismen gearbeitet - doch der 22-Jährige wird ebenfalls von seiner Nationalmannschaft für drei Spiele benötigt, nicht nur für das königsblaue Vereinsduell gegen Palsson und Island (5. September, 18 Uhr). Nordmazedonien tritt außerdem gegen Armenien (2. September, 20.45 Uhr) und Rumänien (8. September, 20.45 Uhr) an.
Malick Thiaw (Deutschland / U21)
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Mit Innenverteidiger-Kollege Thiaw hätte sich Itakura ohnehin nicht einspielen können. Thiaw stand schon im Kader, der die U21-EM gewann, nun wurde er auch nach der Sommerpause von Bundestrainer Stefan Kuntz nominiert. In der EM-Qualifikation hat Europameister Deutschland zunächst zwei lösbare Aufgaben in San Marino (2. September, 19 Uhr/Pro7 Maxx) und in Lettland (7. September, 18.15 Uhr/Pro 7 Maxx). Die weiteren Gegner in der Qualifikationsgruppe B sind Polen, Ungarn und Israel.
Mehmet Can Aydin (Deutschland / U20)
Die deutsche U20 trifft auf Tschechien (2. September) und Norwegen (6. September) - Bundestrainer Christian Wörns nominierte für diese beiden Spiele auch Schalkes Rechtsverteidiger Mehmet Can Aydin.
Nicht nominiert wurden Matthew Hoppe (USA), Kerim Calhanoglu (Deutschland / U20) und Blendi Idrizi (Kosovo). Calhanoglu steht für die U20 aber "auf Abruf" bereit.