Mittersill. Schalke scheint nach ordentlichen Leistungen in Testspielen gegen starke Gegner gut für den Start in die Saison gerüstet.
In zwei Wochen beginnt die Saison in der 2. Bundesliga – und die Fans des FC Schalke 04 müssen keine Angst davor haben. Im Trainingslager in Mittersill, das heute zu Ende geht, arbeitete die Mannschaft hart und intensiv. Und in beiden Testspielen holte sie gegen internationale Top-Gegner ein 0:0 – zunächst gegen Zenit St. Petersburg vor einer Woche, gestern Abend dann gegen Shakthar Donezk. Auch im vierten Testspiel blieb S04 ohne Gegentor.
Ralf Fährmann offenbar wieder Schalkes neue Nummer ein
Schalkes Trainer Dimitrios Grammozis hatte erneut eine Startelf aufgeboten, die auch am Freitag, 23. Juli, gegen den HSV zum Zweitliga-Auftakt (20.30 Uhr/Sat.1) erste Wahl sein könnte. Interessant: Wie schon gegen Zenit St. Petersburg begann Ralf Fährmann im Tor. Er ist Schalkes alte und neue Nummer eins. Auf der rechten Seite hat Herausforderer Mehmet Can Aydin aktuell gegen Reinhold Ranftl leicht die Nase vorn. Und die Rolle des zentralen Abwehrchefs nahm diesmal Florian Flick ein. Aus der vermeintlichen Stammelf fehlte lediglich Marius Bülter, dem nach den harten Trainingseinheiten in Mittersill die Kraft fehlte.
Nach 60 Sekunden hätte der Zweitligist gegen den ukrainischen Vizemeister ganz alt aussehen können. Manor Solomon lief nach einem Missverständnis allein aufs Tor zu, scheiterte aber an Fährmann. Der bestätigte seine gute Form und blieb auch im vierten Testspiel ohne Gegentor.
Ansprechende Leistung in intensivem Spiel
Danach fingen sich die Schalker vor 600 überwiegend in königsblau gekleideten Fans schnell und zeigten in einem intensiven Spiel eine ansprechende Leistung. Flick hielt seine Abwehr nach der ersten Chance gut zusammen, der neue Kapitän Danny Latza und Mittelfeld-Motor Victor Palsson dirigierten die Pressing-Aktionen in der Offensive. Das führte zu schönen Ballgewinnen, aber nur zu einer großen Chance: Simon Terodde bekam in der 23. Minute den Ball und schoss ihn knapp am linken Pfosten vorbei.
Donezk wirkte etwas überrascht von der giftigen Schalker Spielweise und beschränkte sich trotz hoher individueller Qualität ganz lange auf Ballgeschiebe und seelenruhigen Spielaufbau. Nur kurz vor der Pause wurde es noch zweimal gefährlich: In der 37. Minute verpasste Lassina Traoré knapp einen Querpass, fünf Minuten später schoss Pedrinho knapp vorbei. Von den Fans gab es zum Pausenpfiff eine Menge Applaus. Das 0:0 hatte ihnen gefallen.
Auch in der zweiten Spielhälfte blieben sie sehr gut gelaunt – auch wenn die Höhepunkte des Schalker Spiels aus Defensivaktionen, aus gewonnenen Zweikämpfen, aus einer sehr aktiven, aggressiven Körpersprache bestanden. In der Offensive tauchten die Königsblauen nur in der 51. Minute noch einmal auf – doch ein Freistoß von Marcin Kaminski sauste weit über das Tor.
Große Rotation in der 64. Minute
In der 64. Minute hatte Trainer Grammozis von großen Teilen seiner Stammelf genug gesehen. Nach drei Wechseln zur Pause tauschte er nun sieben weitere Profis aus. Zum Einsatz kamen nun auch drei Spieler, die Schalke unbedingt noch loswerden will: Hamza Mendyl rückte in die Innenverteidigung, Omar Mascarell ins Mittelfeld und Amine Harit in den Sturm. Nur der neue Abwehrchef Florian Flick spielte durch.
Nach den Wechseln war Schalke dem Siegtor sogar näher als Donezk. Ausgerechnet Harit hatte die größte Chance, diesem Testspiel einen Sieger zu geben. In der 73. Minute kam er im Strafraum an den Ball, doch wie so oft zögerte er zu lange anstatt selbst zu schießen. Es blieb beim zweiten 0:0 in diesem Trainingslager – und zufriedenen Anhängern.