Gelsenkirchen. Testspiel-Klatsche für den FC Schalke 04. Die Königsblauen gingen gegen den belgischen Erstliga-Zweiten KAS Eupen mit 1:5 (0:4) unter.
Die wichtigste Nachricht des Tages aus Sicht des Zweitligisten FC Schalke 04 verkündeten die Königsblauen am Donnerstag um punkt 15.30 Uhr. Der Endlos-Transfer von Amine Harit zu Olympique Marseille war zu diesem Zeitpunkt perfekt – Schalke spart mehrere Millionen Euro. Auf dem Rasen eines Trainingsplatzes am Berger Feld lief währenddessen ein Testspiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Da lief es weniger gut. Schalke unterlag dem belgischen Erstliga-Zweiten KAS Eupen mit 1:5 (0:4).
Schalkes Trainer Dimitrios Grammozis gab seinem zweiten Anzug eine Chance. Nur drei Stammspieler gehörten zur Startelf: Marcin Kaminski, Rodrigo Zalazar und Simon Terodde. Vier Nationalspieler fehlten, dazu drei Verletzte – und sechs Profis gönnte Grammozis eine Erholungspause (Ralf Fährmann, Thomas Ouwejan, Reinhold Ranftl, Kerim Calhanoglu, Dominick Drexler, Blendi Idrizi, Marius Bülter). Beweisen sollten sich vor allem die Zugänge, die bisher noch nicht viele Chancen bekommen hatten: Dries Wouters (kam vom KRC Genk), Marvin Pieringer (SC Freiburg) und Torwart Martin Fraisl (ADO Den Haag). Chancen in der Startelf bekamen zudem die U23-Spieler Brooklyn Ezeh und Mikail Maden.
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Schalke offenbart Tempo-Defizite
Doch die erste Hälfte vermasselten die Schalker von der ersten bis zur letzten Sekunde. Sie offenbarten bei herrlichem Spätsommerwetter große Geschwindigkeits-Defizite. Immer wieder sprinteten die von Trainer Stefan Krämer eingestellten Belgier der Schalker Abwehr problemlos davon. Gleich fünfmal tauchte der flinke Isaac Nuhu frei vor Torwart Fraisl auf. Einmal schoss Nuhu drüber (10.), einmal scheiterte er an Fraisl (29.), dreimal traf er – ein Hattrick durch Tore in der 11., 30. und 38. Minute. Auch am 0:4, dass Sibiry Keita – natürlich freistehend – in der 44. Minute erzielte, war Nuhu beteiligt: Er hatte das Tor herrlich eingeleitet.
Königsblaue Gegenangriffe gab es nur sporadisch. Dreimal schoss Torjäger Simon Terodde auf den Kasten der Eupener (22./42./44.), dreimal nicht feste genug. Zur Pause blieb es beim 0:4 – Ergebnisse in Testspielen zählen eigentlich nicht, aber so hatte sich Grammozis das nicht vorgestellt. Die Reservisten standen neben sich, Stammspieler Zalazar machte nicht den motiviertesten Eindruck.
Mikhailov verkürzt für Schalke
Die zweite Hälfte begann, wie die erste aufgehört hatte – mit einem Gegentor. Konan Ndri tauchte in der 48. Minute frei im Schalker Strafraum auf und überwand den eingewechselten Torwart Michael Langer problemlos – 5:0. Im Gegenzug tauchte erstmals ein Schalker Spieler allein vor dem Tor auf, direkt verkürzte Yaroslav Mikhailov auf 1:5 (49.).
Nach diesem Tor begann die Zeit der vielen Auswechslungen, was – wie es in einem Testspiel so ist – den Spielverlauf immer wieder unterbrach. Schalke-Trainer Grammozis gab in der zweiten Hälfte vier weiteren U23-Spielern eine Bewährungschance. Ein weiteres Tor fiel nicht mehr, obwohl die Schalker nun dauerhaft Ballbesitz hatten. Die beste Chance vergab Marvin Pieringer in der 64. Minute.
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Es blieb bei einer derben 1:5-Niederlage. Einer Pleite, die zeigt, welches Problem Schalke in der gerade zu Ende gegangenen Sommer-Transferperiode aus finanziellen Gründen nicht angehen konnte: nur Profis im Aufgebot zu haben, die hohen Zweitliga-Ansprüchen genügen. Das Eupen-Spiel zeigte schmerzhaft, dass vielen die Qualität dazu fehlt.
So spielten sie
Schalke: Fraisl (46. Langer) – Becker, Flick, Kaminski (71. Matriciani) – Maden, Wouters, Ezeh (46. Müller) – Zalazar (71. Kaparos), Mikhailov – Terodde (46. Weschenfelder), Pieringer
Tore: 0:1 Nuhu (11.), 0:2 Nuhu (30.), 0:3 Nuhu (38.), 0:4 Keita (44.), 0:5 N’dri (48.), 1:5 Mikhailov (49.).