Iserlohn. . Mit dem Sieg gegen die Düsseldorfer EG haben die Roosters ihre Vorbereitung abgeschlossen, am Freitag starten sie mit einem Heimspiel gegen Krefeld in die Saison. Wie fällt die Bilanz aus? Was ist von den Roosters zu erwarten? Iserlohns Trainer Jari Pasanen gibt dazu seine Einschätzungen.
Freuen Sie sich darauf, dass es nun endlich zur Sache geht?
Pasanen: Die Mannschaft ist froh, dass die Vorbereitung vorbei ist. Das hat man zuletzt auch gespürt.
Wie fällt das Fazit aus mit acht Spielen und sechs Siegen?
Pasanen: Insgesamt positiv, obwohl Daniar Dshunossov, zwischenzeitlich auch Sean Sullivan und zuletzt Alex Foster und Jeff Giuliano gefehlt haben. Aber eine Vorbereitung läuft nie perfekt. Doch die Spieler haben gut mitgezogen und gut trainiert, jetzt geht es um den Feinschliff. Wir haben mehr Spiele gewonnen als verloren, das trägt zu einer positiven Stimmung bei. Allerdings haben wir auch gesehen, dass wir in jeder Situation hellwach sein und immer kämpfen müssen. Wir haben bislang noch keinen Punkt gewonnen.
Gibt es etwas, dass Ihnen bislang überhaupt nicht gefallen hat?
Pasanen: Nein, aber da sind viele Details, die mir noch nicht gefallen haben, es gibt viele Kleinigkeiten, die noch verbessert werden sollten.
Wie gut ist die Integration der immerhin zehn Neuzugänge gelungen?
Pasanen: So etwas dauert. Im letzten Jahr hat das auch lange gedauert. Wir kennen die Spieler derzeit nur vom Trainingsbetrieb. Jetzt kommt die nervliche Anspannung hinzu. Wie kommen die neuen Spieler damit klar? Mit der größeren Eisfläche, den Schiedsrichtern, dem Lärm? Die Rollenverteilungen müssen akzeptiert werden. Jetzt beginnt eine neue Situation.
Im Bayerischen Fernsehen wurde der Wechsel von Michael Wolf nach München als „Königstransfer“ der Liga beschreiben, was einer großen Wertschätzung des Spielers gleichkommt. Wie läuft es ohne ihn?
Pasanen: Man spürt sein Fehlen natürlich, denn er war Führungsspieler und Kapitän. Allerdings bekommen das die neuen Spieler nicht mit. Aber Michael ist ein Topmensch. Doch nun ist er nicht mehr da. Ich versuche, nicht mehr daran zu denken. Alles andere bringt ja nichts.
Wie geht es Mike York? Nach seiner langen Verletzung wirkt er recht fit.
Pasanen: Er kann noch nicht richtig gehen, auf dem Eis sieht das besser aus. Er ist ein Kämpfer und gibt alles, aber er braucht noch einige Wochen.
Wie sieht es bei Jeff Giuliano aus? Rechnen Sie am Freitag mit ihm?
Pasanen: Wir hoffen händeringend, dass er zurückkommt, denn er reißt die Spieler mit. Aber ich rechne noch nicht mit ihm. Ob er überhaupt in dieser Woche auf das Eis kann, entscheidet sich an diesem Dienstag. Außerdem kann er in der Kürze der Zeit den Trainingsrückstand unmöglich aufholen. Das hat man auch nach den Ausfällen von Alex Foster und Sean Sullivan gesehen.
Rechnen Sie noch mit Torhüter Daniar Dshunussow?
Pasanen: Er beginnt nun eine dreiwöchige Reha-Kur. Aber dieses Frage ist unmöglich zu beantworten. Doch wir haben mit Mathias Lange eine klare Nummer eins. Und zum Glück konnten wir auch noch Thomas Ower verpflichten, aber er braucht nach seiner Hüftoperation auch noch Zeit.
Wie wird sich das Roosters-Hockey darstellen?
Pasanen: Es wird sich nicht viel ändern. Es geht alles über die Defensive. Die Arbeit in der neutralen Zone muss funktionieren, Über- und Unterzahl müssen in der Balance bleiben. Und die neuen Spieler müssen erkennen, wie wichtig hier in Iserlohn Kampf und Leidenschaft sind. Und der zwischenmenschliche Bereich ist ganz besonders wichtig. Aber dieser Lernprozess benötigt natürlich Zeit. Das hat auch in der letzten Saison lange gedauert. Wir versuchen zwar, den Prozess zu beschleunigen, aber das geht auch nicht von heute auf morgen. Wir brauchen Zeit und Geduld.
Wer sind Ihre Titelkandidaten?
Pasanen: Köln und Manheim.
Welche Ziele verfolgen Sie? Bei der Geburtstagsparty haben Sie gesagt, dass jeder Meister werden will. Die Roosters also auch?
Pasanen: Ja, aber wir sprechen das nicht an (lacht). Natürlich will jeder in die Play-offs, wir auch. Ob auf direktem Weg oder über die Pre-Play-offs spielt dabei keine Rolle. Denn dann werden die Karten neu gemischt. Das hat man doch in der letzten Saison gesehen. Aber der Weg wird hart und schwierig.