Iserlohn.. Die Iserlohn Roosters wollen im zweiten Spiel der Pre-Play-offs in der DEL am Mittwoch gegen München die Pleite aus dem ersten Spiel ausgleichen. Die Leistung aus dem letzten Drittel der ersten Partie lässt hoffen - aber auch die Nervosität müssen die Iserlohner ablegen.
„Wir packen das!“ - Eine solche Aussage muss Manager Karsten Mende natürlich tätigen, wenn man ihn auf die Perspektiven der Iserlohn Roosters vor Spiel 2 der 1. Play-off-Runde gegen München anspricht. Soll heißen: Er rechnet felsenfest mit einem Heimsieg an diesem Mittwoch, dem 1:1-Ausgleich in dieser Serie, am Freitag dem Triumph in der bayerischen Landeshauptstadt und damit dem Einzug ins Viertelfinale - eine ganze Menge also, aber wohl auch nichts Irreales!
„Wer werden Vollgas geben und haben den klaren Heimvorteil“, begründet er seine Einschätzung. Zudem laufe die Vorbereitung nun zwangsläufig besser als am letzten Wochenende. „Da waren wir vier Tage unterwegs“, verweist er auf einen völlig ungewohnten Rhythmus mit Bustransfers, ungewohnter Umgebung und reichlich Freizeit. „Da haben wir etwas unsere Beine verloren“, beschreibt Trainer Jari Pasanen den Effekt des Trips. Ausschließlich dafür verantwortlich war die 3:5-Niederlage allerdings nicht, räumen Manager und Coach ein. „München war besser, und wir haben über weite Strecken schlecht gespielt“, fasst Pasanen kurz und knapp zusammen, um daraus zugleich eine Chance zu formulieren: „Und trotzdem haben wir nur knapp verloren.“
Roosters müssen Nervosität ablegen
Nun müssen die Spieler also mindestens eine Leistung wie im letzten Drittel abrufen und ihre Nervosität ablegen, die wohl auch eine Rolle beim 3:5 spielte. „Play-off ist ein magisches Wort“, streicht Pasanen die enorme Bedeutung der nun laufenden K.o. -Runde heraus. Aber er versucht seinen Cracks den Druck zu nehmen: „Die Jungs haben monatelang Phantastisches geleistet, immer an sich geglaubt und ein kleines Wunder vollbracht. Ihre Moral war phänomenal“, macht er klar, zu welcher Leistung das Team fähig ist. „Jetzt ist alles Zugabe.“ Und diese soll noch eine Weile dauern.
Auch interessant
Dann müssen die Roosters jedoch den ersten EHC-Matchball abwehren. Das geschieht in weitgehend unveränderter Formation, allerdings mit einigen Umstellungen. Christian Hommel fungiert nur als 13. Stürmer, Simon Fischhaber steht nicht im Kader. Tyson Mulock bildet mit den Verteidigern Thomas Gödtel und Collin Danielsmeier einen Angriff, ein Tausch wurde auf zwei Flügelpositionen vorgenommen zwischen Brent Raedeke und Broodie Dupont. Im Tor wird erneut Erik Ersberg stehen, so dass Mathias Lange, der in seiner aktuellen Rolle wenig glücklich scheint, weiterhin Backup ist.
Im Gegensatz zum Match in München ist mit einem Hexenkessel am Seilersee zu rechnen, binnen 30 Minuten war das Kartenkontingent ausverkauft. „Wir haben die besten Fans der Liga. Das wird eine klasse Sache“, freute sich schon am Sonntag nach dem Match der zweifache Torschütze Bruce Macek, als er zum IEC-Mann des Spiels gekürt worden war.
Münchener erwarten "Bombenstimmung"
Und dieser Kulisse zollen auch die Münchener sehr großen Respekt. Stürmer Alexander Barta sagte am Dienstag: „Jeder weiß, was uns in Iserlohn erwartet. Da wird eine Bombenstimmung sein. Die Schiedsrichter werden mit Sicherheit nicht auf unserer Seite stehen. Wir müssen deshalb sehr diszipliniert spielen. Wenig Unterzahl wird der Schlüssel zum Erfolg sein.“ Auch Abwehrspieler Felix Petermann erwartet eine hitzige Atmosphäre: „In Iserlohn wird das Stadion brennen.“
Aber auch sportlich streichen die Bayern die Stärken der Sauerländer heraus. Noch einmal Alex Barta: „Iserlohn ist brandgefährlich. Die Roosters sind offensiv sehr, sehr gut.“ Und Petermann ergänzt: „Iserlohn ist wahnsinnig gut im Konterspiel, diesbezüglich sind die Roosters mit die beste Mannschaft der Liga.“ Auch Stürmer Thomas Merl ist sich sicher: „Die werden kommen wie die Feuerwehr.“
Und was sagt Pierre Pagé, der Trainer des Siebten? „Wir führen nur mit 1:0. Das Spiel wird noch härter und Iserlohn sehr hungrig sein. Auch im Spiel eins haben sie gut gespielt. Jedes Match ist wie der Beginn einer neuen Saison.“