München. Im DEL-Topspiel unterlagen die Iserlohner bei EHC München mit 1:2 nach Penaltyschießen. Brooks Macek trifft gegen seinen neuen Verein.

Es war ein Topspiel, das seinen Namen verdiente: Am Ende hielten die Iserlohn Roosters in der Deutschen Eishockey Liga einen verdienten Punkt fest – mit 1:2 nach Penaltyschießen unterlagen die Sauerländer dem EHC München.

„Ab dem zweiten Drittel sind wir besser in den Rhythmus gekommen.  Von der Taktik her war das schon fast Play-off-Hockey“, hielt Roosters-Trainer Jari Pasanen nach der Partie fest. Kontinuierlich hatte sich sein Team gesteigert, lieferte eine couragierte Vorstellung. Im Penaltyschießen kam dann kein Iserlohner an Schlussmann Danny aus den Birken vorbei, so dass Jérôme Samsons erster erfolgreicher Versuch dem Spitzenreiter den Zusatzzähler brachte.

Das erste Drittel ging klar an die Hausherren, die immerhin 4700 Fans begrüßen konnten - eine für ein Spiel gegen Iserlohn hohe Zahl, die allerdings auch durch freien Eintritt für Jugendliche bis 14 Jahren bedingt war. Die Schussstatistik von 15:4 untermauerte die anfängliche Dominanz des Tabellenführers, der auch nicht bei einer Unterzahl entscheidend von den Sauerländern unter Druck geriet. Auch in der Restspielzeit des ersten Abschnitts hatte EHC-Goalie Danny aus den Birken wenig zu tun.

Da war Mathias Lange deutlich mehr beschäftigt, musste sich gut drei  Minuten vor dem Drittelende dann doch geschlagen geben. Konrad Abeltshauser hatte von der blauen Linie abgezogen, Lange war die Sicht durch Jérôme Samson verdeckt. 

Im zweiten Drittel wurden die Offensivaktionen der Gäste, die auf den gesperrten Brad Ross und auf den erkrankten Denis Shevyrin verzichten mussten, konsequenter.  Eine gute Chance bot sich Cody Sylvester, der wenig später wegen angeblichen Checks gegen den Kopf von Ulrich Mauer eine Zehn-Minuten-Strafe kassierte - eine  zu harte Entscheidung (24.).

Die Steigerung wurde mit dem Ausgleich belohnt. Luigi Caporusso spielte die Scheibe hinter dem Tor vor das EHC-Gehäuse, Brooks Macek gab ihr die entscheidende Richtungsänderung zum 1:1 (38.) - ausgerechnet Macek, der in der kommenden Saison das Münchener Trikot tragen wird.

Im letzten Abschnitt wurde das Match noch besser. Mehrfach konnte sich nun Lange auszeichnen, der  unauffällige Ex-Rooster Michael Wolf schoss über das Tor (55.). 

Für die Waldstädter besaß Chris Connolly eine gute Möglichkeit (50.). Eng drohte es zu werden, als Jay-Pee Côté in der Schlussphase in die Kühlbox musste, doch wenig später traf es auf der Gegenseite auch Jason Jaffray, so dass sich den Roosters sogar noch eine kurze Überzahlchance bot. Aber zu einem weiteren Treffer reichte es in der regulären Spielzeit nicht.

In der Verlängerung setzte vor allem Caporusso für die Blau-Weißen einige Akzente, aber auch in jenen fünf Minuten gelang keinem Team ein Tor.

Beim Penaltyschießen sorgte Samson gleich mit dem ersten Einschuss für die Entscheidung, denn Brooks Macek, Mike York und  Nick Petersen scheiterten an aus den Birken, auch Lange ließ sich danach nicht ein zweites Mal überwinden. 

„Unsere Leistung in der Overtime war okay. Viele sagen, Penaltyschießen ist Glückssache, ich sage, dass es Können ist, und das hat München heute gezeigt“, befand Jari Pasanen, bevor es nach Hause ins Sauerland ging. Viel Zeit zum Ausruhen bleibt nicht: Bereits am Dienstag kommt Nürnberg an den Seilersee. (GüK)