Iserlohn.. Die Iserlohn Roosters müssen am Sonntag beim Tabellenersten RB München ran. Keine unmögliche Aufgabe, wissen Trainer und Spieler.
Mit einem herzhaften Lachen antwortet Jari Pasanen auf diese Frage. Dann schüttelt der Trainer der Iserlohn Roosters grinsend seinen Kopf – und taucht bei den Zuschauern unter, die am Eingang zu den Kabinen der Eishalle am Seilersee auf ihn warten. Autogramme gibt der Finne gerne und viele, geduldig posiert er auch für so genannte Selfies mit ihm, dem sportlich Verantwortlichen bei einer der heißesten Mannschaften in dieser Saison der Deutschen Eishockey Liga. Nur eins verweigert Pasanen selbst nach dem souveränen 6:0-Heimsieg gegen die Augsburger Panther und vor dem Spitzenspiel am Sonntag (16.30 Uhr/ Live bei uns im Ticker) beim Tabellenführer EHC RB München konsequent: Er setzt das Hauptrundenziel der erfolgreichen Sauerländer nicht auf einen Platz zwischen eins und vier fest.
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Derzeit stehen die Roosters mit zwei Zählern Rückstand zu den Roten Bullen aus der bayrischen Landeshauptstadt auf Rang vier. Sie könnten mit Hilfe der Konkurrenz am Sonntag mal wieder selbst nach der Tabellenspitze greifen. Drei Punkte beträgt ihr Vorsprung auf Rang fünf, satte elf mittlerweile auf Rang sieben und sogar 18 auf Platz elf, den ersten Nicht-Play-off-Rang.
Pasanen interessiert die Tabelle allerdings nicht. Dass seine Mannschaft in den Play-offs spielen wird, davon geht der Trainer selbstbewusst aus. Und deshalb legt er den Fokus in den restlichen Hauptrunden-Matches darauf, ein Play-off-taugliches System einspielen zu lassen. Eines, in dem die Roosters weniger laufintensiv als bisher, aber ebenso gefährlich agieren.
Pasanen: "Wir sind noch zu viel gelaufen!"
„Wir haben jetzt acht Spiele in 17 Tagen“, sagt Pasanen nach dem Duell gegen Augsburg mit Blick auf den bevorstehenden Rhythmus, der ähnlich dem in den Play-offs ist. „Da darfst du nicht mehr wie die Hasen über das Eis laufen, sonst hältst du das Pensum nicht durch.“ Bei aller Zufriedenheit über das 6:0 und die Art und Weise, wie dieses Ergebnis heraus gespielt wurde, findet der Trainer deshalb noch einen großen Kritikpunkt: „Wir sind noch zu viel gelaufen!“ Das alte System sei noch in den Köpfen der Roosters, „und es dauert noch zwei, drei Spiele, bis das neue so klappt, wie ich es mir vorstelle“.
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Beim neuen Spitzenreiter der Liga in München muss sich das neue Hockey der Sauerländer einem Test auf noch höherem Niveau unterziehen. „Wir haben uns gegen Augsburg aber das nötige Selbstvertrauen geholt“, sagt Roosters-Torwart Mathias Lange nach seinem ersten Shut-out in dieser Saison, „und deshalb wollen wir natürlich auch in München punkten.“ Aber die Aufgabe sei sehr schwer, ergänzt Lange.
Im Vergleich zum Kader des Augsburg-Spiels muss Jari Pasanen nur auf einen Akteur verzichten: Brad Ross. Nach einem Bandencheck kassierte er gegen Augsburg eine Spieldauerdisziplinarstrafe und meckerte derart darüber, dass die Schiedsrichter ihm die nächste große Strafe aufbrummten.
„Das war East-Coast-Hockey-League… Kindermüll“, schimpft Jari Pasanen und kündigt eine zusätzliche, mannschaftsinterne Strafe für Ross an. „Er ist total ausgeflippt. Das hat mir absolut nicht gefallen. Er muss seine Emotionen im Griff haben und akzeptieren, was die Schiedsrichter pfeifen. Besonders zu diesem Zeitpunkt der Saison“, sagt der Trainer. Seine gute Laune verschwindet – aber nur für einen kurzen Moment.