Iserlohn. . 38 Jahre und noch immer einer der Besten: Mike York und sein besonderer Treffer beim 5:3-Sieg im West-Derby bei der Düsseldorfer EG sorgen für eine Fortsetzung des Triumphzugs der Iserlohn Roosters. Doch der Trainer des Tabellendritten mag sein Team (noch) nicht als Spitzenmannschaft bezeichnen.

  • Mike Yorks Tor aus fast unmöglichem Winkel sorgt für die Entscheidung
  • Iserlohn setzt seine erstaunliche Erfolgsserie fort
  • Trainer Pasanen: „Wir sind noch keine Spitzenmannschaft“
  • Mike Yorks Tor aus fast unmöglichem Winkel sorgt für die Entscheidung
  • Iserlohn setzt seine erstaunliche Erfolgsserie fort
  • Trainer Pasanen: „Wir sind noch keine Spitzenmannschaft“

Er ist der Mann für die besonderen Momente bei den Roosters. Und davon gibt es derzeit ziemlich viele. Geballt traten sie am Dienstagabend auf: Mit 5:3 gewannen die Iserlohner das Spitzenspiel der Deutschen Eishockey-Liga bei der Düsseldorfer EG und setzten damit den eigenen erstaunlichen Triumphzug fort. Wie schon vor einer Woche in Berlin stürzten die Sauerländer den Tabellenführer. Sie sind der Spitzenreiterbezwinger - und das Tor, das die Entscheidung brachte, versetzte die Fans in besondere Verzückung.

Blau-weiße Glückseligkeit

Der Mister hatte es erzielt. So nennen sie Mike York, den Kapitän, den Stürmer, der am Seilersee längst Kultstatus genießt. Weil er erfolgreich spielt, weil er kein Quatschkopf ist, weil er so wunderbar schlitzohrig spielt. Wie in Düsseldorf bei diesem wichtigen Treffer. Spitz war der Winkel, eigentlich unmöglich spitz. Mit den Schlittschuhen stand York weit außen jenseits der verlängerten Torlinie, die Scheibe verließ den Schläger fast auf der Linie. Doch die wenigen Zentimeter, die er zwischen den Pfosten und dem heranfliegenden Keeper Mathias Niederberger hatte, reichten dem Edel-Techniker für einen platzierten Treffer mitten ­hinein in die blau-weiße ­Glückseligkeit.

„Ich war sehr froh, als ich sah, dass es Mike ist, der die Scheibe da draußen bekommt. Den macht nicht jeder. Das Tor war schon sehr cool und aller Ehren wert“, lobt Manager Karsten Mende seinen Kapitän und fügt lachend an: „Ich hätte den zu meiner aktiven Zeit nicht versenkt.“

Roosters-Coach Pasanen stapelt weiter tief

Tabellenplatz drei nach knapp zwei Dritteln der Saison, zwei Punkte hinter Spitzenreiter Berlin, aber: ein Spiel weniger absolviert - die Roosters sorgen weiter für Furore. Trainer Jari Pasanen meidet jedoch krampfhaft, sein Ensemble als Top-Team zu bezeichnen. „Eine Spitzenmannschaft spielt nicht so ein zweites Drittel wie wir es getan haben. Wir haben die Linie verloren und viele Fehler gemacht“, sagte der Finne über die Partie in Düsseldorf, in der die Roosters die 2:0-Führung fahrlässig aus der Hand gaben, weil die Spieler sich nicht an das taktische Korsett des Trainers hielten. Aber sie kamen zurück. Mit Willen. Mit Leidenschaft. Mit Mike York, dem Phänomen.

Vor wenigen Tagen ist der Mann 38 Jahre alt geworden. Während andere die ersten Auswüchse einer Midlife-Crisis an sich feststellen, ist er noch immer einer der Besten der DEL. Mit sechs Toren und 23 Vorlagen liegt er im ligaweiten Ranking der gefährlichsten Stürmer nahe der besten Zehn. In Iserlohn ist er drittbester Scorer. Sein Vertrag läuft im Sommer aus, vor einem Jahr zögerten die Macher, ob sie sich den Amerikaner weiter leisten wollen und können. Ist das also jetzt Yorks Abschiedstournee? „Das ist längst nicht entschieden“, sagt Mende.

Es könnte also weitergehen mit Mister Mike York in Iserlohn. Die Fans wird es freuen. Vor allem seit diesem West-Derby.