Iserlohn. . Das bittere Aus im Viertelfinale schwirrte noch durch die Köpfe der Roosters vor dem Wiedersehen mit Ingolstadt. Umso mehr feierten sie den 4:3-Sieg.

Seinen Ehrgeiz, seine Erfahrung – und seine technischen Qualitäten legte Jason Jaspers in diesen Penalty. Unter dem Lärm der knapp über 4000 Zuschauer in der Eishalle am Seilersee fuhr er auf Torwart Timo Pielmeier zu – und überlistete ihn. Wenig später war das Penaltyschießen zwischen den Iserlohn Roosters und dem ERC Ingolstadt beendet, die Sauerländern feierten ausgelassen ihren 4:3-Heimsieg in der Deutschen Eishockey Liga sowie Jason Jaspers, der nicht nur als einziger im Shootout getroffen hatte.

Kurzfristig musste Roosters-Trainer Jari Pasanen vor dem Spiel umdisponieren, denn Chad Bassen stand wegen seiner Handverletzung nicht zur Verfügung. Seinen Platz nahm Cody Sylvester ein, Marcel Kahle rückte in den vierten Angriff. Erstmals in dieser Saison traten die Sauerländer in den gewöhnungsbedürftigen orangefarbenen Trikots an, was manchem Fan nicht behagte. „Wir wollen blau-weiße Trikots!“, skandierte ein Block.

Sofort übernahmen die Hausherren die Spielkontrolle, schossen, wenn sich die Chance dazu bot, und setzten sich immer wieder im Drittel von Timo Pielmeier fest. „Ja, wir hatten da noch eine Rechnung auf“, sagte zum Beispiel Roosters-Spieler Marko Friedrich nach der Partie und spielte auf das bittere Viertelfinal-Aus der Iserlohner in den zurückliegenden Play-offs gegen Ingolstadt an.

Doch Pielmeier ließ sich nicht aus der Fassung bringen und fischte die Schüsse der Hausherren souverän weg. „Das erste Drittel war das bislang beste der Saison“, sagte Pasanen später. Erst als der Vizemeister mit neuem Schwung in das zweite Drittel startete, kippte die Partie und Daniel Irmen traf zur schnellen 1:0-Führung (22. Minute). Als Tomas Kubalik sogar auf 3:0 erhöhte (31./35.), schien die Revanche für das Play-off-Aus nicht mehr gelingen zu können.

Connolly erzielt den 3:3-Ausgleich

Doch dann kam der Auftritt von Jason Jaspers. Sein Anschlusstreffer zum 1:3 (38.) zählte zwar erst nach Videobeweis, aber er zählte. Im Schlussdrittel drehten die Roosters erst recht auf und Jaspers gelang in der 45. Minute sogar das Tor zum 2:3. Anschließend wollte der Puck trotz Roosters-Überlegenheit nicht ins Ingolstädter Tor. Weder aus der Kurzdistanz, noch bei mächtigen Schlagschüssen, mal ging die Scheibe knapp vorbei, dann wurde sie abgeblockt oder eine sichere Beute Pielmeiers.

Bis 79 Sekunden vor Schluss. Dann fand Chris Connolly die Lücke – Verlängerung! Weil diese keine Entscheidung brachte, ging es ins Penaltyschießen – und Jaspers wurde endgültig zum Rächer der Roosters.