Hemer. . Über 1000 Fans der Iserlohn Roosters erlebten einen kurzweiligen Nachmittag im Sauerlandpark. Wolfgang Brück und Co. demonstrierten Selbstbewusstsein.

So viel ist klar: Das Interesse an den Iserlohn Roosters ist enorm. Das hat das zurückliegende Wochenende gezeigt. 3200 Zuschauer zum Testspielstart sind bemerkenswert, über 1000 Besucher im Hemeraner Sauerlandpark am Tag darauf bei einer launigen Saisoneröffnungsparty ebenfalls. Und: Die Zuversicht, eine weitere erfolgreiche Saison zu erleben, ist ebenfalls groß. Selbstbewusstsein - ohne jeglichen Anflug von Übermut oder Überheblichkeit - prägte am Samstag zahlreiche Aussagen der Protagonisten.

Wenn Spieler den Begriff „Titelgewinn“ in den Mund nehmen, ist das selbstverständlich, erst recht, wenn sie schon auf Meisterschaftserfolge verweisen können, so wie die Neuzugänge Jason Jaspers oder „Jay-Pee“ Côté. „Beide wissen, wie Titel gewonnen werden“, erläuterte beispielsweise Kapitän Mike York in einer Gesprächsrunde der Routiniers, an der auch noch Boris Blank teilnahm. „Eine Meistermannschaft entwickelt sich, das beginnt bereits mit dem Trainingslager“, berichtete Jaspers aus eigener Erfahrung.

„Goldenes Tor erzielen, Trikot des Nationalteams tragen“

Und Marko Friedrich, Talkpartner einer Runde mit IEC-Eigengewächs Dieter Orendorz und Keeper Mathias Lange, nannte mehrere Ziele seiner Karriere: „In Schlüsselszenen auf dem Eis stehen, einmal ein goldenes Tor erzielen, das Trikot der Nationalmannschaft tragen und natürlich die Meisterschaft holen.“ Er räumte aber auch ein: „Das ist ein langer Weg.“ Einen großen Teil davon wird er in Iserlohn bestreiten, da er sich langfristig gebunden hat. „Ich danke den Roosters dafür. Das gibt mir Kraft und Sicherheit. Und ich will dem Verein dafür etwas zurückgeben.“

Selbstverständlich sind andere Verantwortliche in ihrer Saisonprognose behutsamer. Trainer Jari Pasanen gab als „offizielles Ziel“ eine Top-Ten-Platzierung heraus, hatte aber zuvor - grinsend - auf der Bühne gesagt: „Intern wollen wir ein besseres Ergebnis als zuletzt.“ Gut, dass das nur 1000 (interne) Fans gehört haben . . . .

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Aber schließlich ist da ja auch noch der „Boss“, und Wolfgang Brück, geschäftsführender Gesellschafter, erklärte völlig entspannt: „Man soll sich Ziele setzen, hohe und ambitionierte.“ Deshalb findet er es gut, dass auch die Spieler solche Erwartungen an sich und ihr Team richten, warnte aber auch: „Es sind noch andere dreizehn Teams im Topf.“ Vom objektiven Ansatz her habe man die Chance, unter die Top 8 zu kommen. Aber Brück erklärte auch: „Ich möchte ein Spiel mehr als in der letzten Saison haben.“ Und da er damit sicherlich nicht an den Umweg über die Pre-Play-offs ins Viertelfinale gedacht haben dürfte, kann das eigentlich nur „Halbfinale“ bedeuten - dann selbstverständlich mit mindestens vier Spielen mehr als nur einem!

„Wir haben durchaus eine Chancen, eine wichtige Rolle mitzuspielen“, verdeutlichte Brück sein Vertrauen in die Arbeit von Manager Karsten Mende, den Trainerstab und das Team. „Karsten hat eine Mannschaft mit großer Erfahrung zusammengestellt, das kann nicht schaden. Natürlich stellen auch andere Klubs viel an, aber wir sind auf einem guten Weg.“ Hier sieht er aber auch sich und die Gesellschafter in der Verantwortung, die Rahmenbedingungen weiter zu verbessern. „Geld regiert die Welt. Wir haben die Aufgabe, die Einnahmeseite zu steigern, damit wir nicht abgeschlagen werden. Es gibt viele Milliardäre als Klubbesitzer. Das stört mich nicht, sondern ist ein Anreiz.“

Roosters als Botschafterder Region Südwestfalen

Und Brück nannte noch ein weiteres, ambitioniertes Ziel. Nachdem der Iserlohner EC nun fast schon 2100 Mitglieder hat, peilt Brück jetzt die 3000er Marke an, dafür gab es reichlich Applaus. „Wir sind momentan sexy. Unser Produkt ist besser geworden und hoch emotional“, beschrieb Brück den Stellenwert und bezog das auch auf das Interesse der südwestfälischen Wirtschaft an den Roosters.

Und der Klub selbst möchte seinen Teil dazu beitragen, dass die Region stärker beachtet wird. Deshalb wird es im September einen nichtöffentlichen Empfang geben mit wichtigen Menschen aus dieser Region, die „liebens- und lebenswert ist.“ Zudem wird sich der IEC an der Ausbildungsbörse im Grohe-Forum beteiligen. Brück: „Wir haben eine wunderschöne Gegend und wollen Abwanderung vermeiden.“ Die Roosters als Botschafter einer ganzen Region - auch das ist ein Ziel auf dem Weg, eine weitere spektakuläre Serie folgen zu lassen, nach einem „der schönsten und berührendsten Jahre“, so Brück mit Blick auf die letzte Jubiläumssaison.