Hamburg. Für den DEL-Klub Iserlohn Roosters setzte es in Hamburg die sechste Niederlage in Folge. Doch die Mannschaft überzeugte mit Kampfgeist - und erzwang nach 1:4-Rückstand fast noch die Overtime.

Es bleibt dabei: Auswärts ist derzeit mit den Roosters nicht viel Staat zu machen. In Hamburg kassierten sie die sechste Niederlage in Folge. Und die war unter dem Strich verdient. Positiv zu vermerken war, dass sich die Mannschaft auch nach einem 1:4-Rückstand nicht hängen ließ, kämpferisch überzeugte und am Ende fast noch die Overtime erzwungen hätte.

Hamburg Freezers - Iserlohn Roosters 4:3 (2:0; 1:1; 1:2). Nach dem starken Auftritt gegen München wollten die Roosters in der Hansestadt nachlegen, und sie begannen vielversprechend. Dupont und Petersen verbuchten erste Chancen, ehe dann zwei Strafen gegen Iserlohn innerhalb von 39 Sekunden den Freezers einen Trumpf zuspielten. Unnötig waren vor allem die zwei Minuten gegen Keeper Daniar Dshunussow, dessen Beinstellen zu Recht geahndet wurde. In doppelter Überzahl ließ sich Madsen die Chance nicht entgehen und besorgte die Führung (6.).

Danach entwickelte sich ein verteiltes Spiel mit nur wenigen klaren Abschlussmöglichkeiten. Die Roosters mühten sich um Linie, aber Hamburg war konsequenter. So in der 13. Minute, als Oppenheimer von Stamler gut bedient wurde und Dshunussow keine Chance ließ. Die Gäste antworteten umgehend mit einem Pfostentreffer durch Friedrich und hatten gegen Drittelende weitere Möglichkeiten durch Dupont und Sullivan, aber der starke Ex-Iserlohner Kotschnew im Hamburger Tor ließ sich nicht überwinden.

Roosters-Tor rüttelt Hamburg wieder wach

Im Mittelabschnitt steigerten sich die Iserlohner, was eine Schussstatistik von 14:5 unterstrich. Das Manko: Anders als gegen München machten sie nichts aus ihrem Powerplay. Von der 23. bis 28. Minute gab es genügend Gelegenheit zum 2:1, doch es fehlte die Präzision im Abschluss (Liwing, York, Dupont). Hamburgs erste Chance in diesem Drittel ließ bis zur 31. Minute auf sich warten, aber Dshunussow rettete stark.

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Und dann waren die Roosters am Zuge: Mike York setzte Dylan Wruck gekonnt in Szene, und der markierte mit einer schönen Einzelleistung den verdienten Anschlusstreffer (32.). Doch das Tor schüttelte die Freezers ordentlich durch, die fortan die Schlagzahl erhöhten und nach 36 Minuten den alten Abstand wieder hergestellt hatten. Da war die Iserlohner Verteidigung einen Moment nicht im Bilde, und Oppenheimer traf.

Freezers stemmen sich gegen drohende Overtime

In den Schlussabschnitt starteten die Roosters in Überzahl, doch das war an diesem Tag ja nicht der Schlüssel zum Erfolg. Die Hausherren gerieten nicht ernsthaft in Bedrängnis und setzten anschließend alles daran, für klare Verhältnisse zu sorgen. Und zum Leidwesen der Gäste ließ auch das vierte Tor nicht lange auf sich warten. Flaake erzielte es. Alles aus also für die Sauerländer? Es sah ganz danach aus, denn Hamburg machte weiter Druck und hatte mehrfach das 5:1 auf dem Schläger.

Doch wie aus heiterem Himmel schlugen die Roosters zurück, als Dieter Orendorz von der blauen Linie abzog und der Puck an Freund und Feind vorbei ins Netz zischte (53.). Iserlohn witterte Morgenluft und war zweieinhalb Minuten vor Schluss endgültig dran. Dylan Wruck schoss das 3:4! Dann handelte sich Hamburgs Kämmer eine Zeitstrafe ein, und Jari Pasanen nahm sofort eine Auszeit für letzte Instruktionen. Dshunussow verließ sein Tor, mit Sechs gegen Vier sollte die Schlussoffensive zum Ausgleich führen. Doch die Freezers stemmten sich mit aller Macht und letztlich erfolgreich gegen die drohende Overtime.