Düsseldorf. Stürmer Andreas Martinsen spielt bislang eine herausragende Saison. In seinem dritten Jahr bei der DEG sorgt der 24-Jährige für die wichtigen Tore und erntet dafür Lob von allen Seiten. Mit beigetragen zu dieser Entwicklung haben wohl auch die Extraschichten, die Martinsen freiwillig schiebt.

Während die Teamkollegen nach und nach den Weg in die Kabine antreten und bereits der Motor der Eismaschine angeschmissen wird, um die Spuren vom Training der DEG auf der Eisfläche an der Brehmstraße zu beseitigen, schlägt die Stunde von Ken André Olimb und Andreas Martinsen. Die beiden Norweger im Team von Cheftrainer Christof Kreutzer drehen wie immer noch einsam ihre Runden und passen sich einen Puck nach dem anderen zu. Bereits in der vergangenen Saison schob das Duo nach nahezu jeder Übungseinheit noch eine kleine Sonderschicht.

Das freiwillige Nachsitzen zahlt sich langsam aus. Sowohl für Olimb, dem bislang in jedem seiner 16 Saisoneinsätze im Schnitt eine Torvorlage gelang, als auch für Martinsen. Der 24-Jährige ist auf dem besten Weg, die Bilanz seiner ersten beiden Jahre in Düsseldorf in den Schatten zu stellen. In den vergangenen beiden Spielzeiten brachte es der Stürmer auf 15 Treffer in 94 Partien. In der laufenden DEL-Saison machte er mit seinem Siegtreffer in Straubing bereits das Tore-Dutzend voll. Nach gerade einmal 16 Einsätzen.

Martinsen steht laut Kreutzer kurz vor dem Durchbruch

„Andreas ist kurz davor, den ganz großen Durchbruch zu schaffen“, sagt Christof Kreutzer zufrieden. Für den Cheftrainer der DEG kommt die Entwicklung seines Spielers keineswegs überraschend: „Andreas ist ein Spieler, der sehr großes Potenzial hat. Das war uns schon vor zwei Jahren bewusst. Man hat im Umfeld allerdings immer vergessen, dass er noch ein sehr junger Spieler ist und Zeit braucht, um sich zu entwickeln.“

Auch interessant

Diese Entwicklung nimmt nun rasante Züge an, auch wenn Martinsen das Lob an seine Teamkollegen weitergibt: „Wir haben eine bessere Mannschaft als noch in den vergangenen zwei Jahren. Zudem füttern mich Ken André Olimb und Michael Davies auch mit sehr guten Pässen. Ich muss da eigentlich nur noch am richtigen Ort stehen.“ Wenn Eishockey doch immer so einfach wäre. Das Gespür für diesen „richtigen Ort“ hat Martinsen bislang perfektioniert, insbesondere im Powerplay. „In Überzahl profitiert Andreas auch von der größeren Angriffsfläche“, ist sich Kreutzer sicher, „er merkt langsam, dass er mit seinem Körper und seiner Schussgewalt einiges bewegen kann.“

Martinsen will schwierige Jahre bei der DEG vergessen machen

Den wichtigsten Entwicklungsschritt sieht der Cheftrainer allerdings im Lernprozess, den sein Spieler in den vergangenen Jahren durchlebt hat. „Andreas hat im Kopf kapiert, was wichtig für ihn ist. Die letzten zwei Jahre waren für ihn nicht so leicht, da kamen Selbstzweifel auf, da passte dies und jenes nicht“, so Kreutzer.

Auch interessant

Martinsen will seinem Trainer in diesem Punkt nicht widersprechen: „Das stimmt schon, was der Trainer sagt. Es gab damals viel Gerede rund um das Team. Zudem hat es keinen Spaß gemacht, so viele Spiele zu verlieren. Aber das ist Vergangenheit. Ich will jetzt nur noch nach vorne schauen!“

Norweger ist allerdings auch bei Strafzeiten-Statistik top

Auch Landsmann Ken André Olimb freut sich über die aktuelle Form seines Sturmpartners: „Andreas macht seine Sache sehr gut, das hilft natürlich auch der Mannschaft. Wir hatten in der vergangenen Saison viele Verletzungen. Momentan fällt vieles einfacher, auch, weil Andreas die Tore macht.“

Einzig der Blick auf die Strafzeiten-Statistik trübt die bislang herausragende Bilanz: Martinsen, der auf dem Eis keinen Konflikt scheut, hat bereits 45 Sünder-Minuten gesammelt. „Ich spiele nun einmal hart. Ich kann nicht anders und habe auch nicht vor, das zu ändern!“