Düsseldorf.. Wie im vergangenen Jahr ist kein Sponsor auf dem neuen Trikot der Düsseldorfer EG zu finden. Doch DEG-Geschäftsführer Jochen Rotthaus berichtet von fieberhaften Verhandlungen. Mittwochabend steigt das Testspiel gegen den Schweizer Zweitligisten Hockey Thurgau.
DEG – eine große Eishockey-Marke kommt in die Gütti! Mit diesem Slogan bewirbt Hockey Thurgau das heutige Testspiel (20 Uhr, in Weinfelden) gegen die Rot-Gelben. Der Schweizer Zweitligist ist der erste Gegner des achtmaligen Deutschen Meisters im viertägigen Trainingslager im Land der Eidgenossen. Die Zeiten, in denen das Team um Kapitän Daniel Kreutzer ein großer Name und Werbeträger war, scheinen mit Blick auf das jetzt vorgestellte neue Trikot jedoch vorbei.
Nur das Logo der städtischen Sportagentur ziert die schicken neuen Jerseys für die am 12. September in Wolfsburg startende DEL-Saison. Genauso wie bereits im Vorjahr. Eine erste Niederlage, für den neuen DEG-Geschäftsführer Jochen Rotthaus?
Wie ein Sechser im Lotto
„So ist es nicht. Wir sind in fieberhaften Verhandlungen und es wäre schön, wenn zum ersten Spieltag ein Sponsor dabei ist“, betont Rotthaus. „So etwas braucht Zeit und klappt nicht innerhalb von zwei Monaten. Dass es bis zur Vorstellung klappt, wäre wie ein Sechser im Lotto gewesen. Dennoch verspüren wir eine positive Grundstimmung neben einer gewissen Zurückhaltung. Wir brauchen einen ersten Partner, der sich zu uns bekennt. Am besten aus Düsseldorf. Danach setzt ein Dominoeffekt ein, da bin ich mir sicher“, so der 48-Jährige weiter.
Die Trikots sind daher so gestaltet, dass jederzeit ein Partner an jeder der Stelle des Jerseys aufspringen könnte. In der Schweiz wird die DEG jedoch noch komplett werbefrei zu sehen sein. Und bleibt dennoch eine Marke. Das zeigt der eingangs erwähnte Slogan des ersten Testspiel-Gegners zeigt.
Der Verein Hockey Thurgau aus dem Nordosten des Landes wurde 1989 aus den Vereinen EHC Frauenfeld und EHC Weinfelden gegründet. Im Dezember 1993 schloss sich noch der EHC Kreuzlingen an, um den regionalen Fans eine Mannschaft zu bieten, die in der Nationalliga spielt. Bereits nach drei Jahren gelang der Aufstieg in die NLB – der zweiten Schweizer Liga. Bis 2005 hielt sich der Verein in den oberen Tabellenregionen, wurde 1997 sogar Zweitliga-Meister und erreichte dazu 1995, 1996 sowie 1998 das Halbfinale. Vor neun Jahren ging es dann kurzzeitig runter in die Amateurliga, aus der jedoch der direkte Wiederaufstieg gelingen sollte.
Ronny Keller einer der bekanntesten Ex-Spieler
Einer der bekanntesten ehemaligen Spieler des Vereins ist Ronny Keller. Dieser ist den meisten Eishockey-Fans jedoch eher durch einen tragischen Unfall ein Begriff. Am 5. März 2013 endete die Karriere des damals von Thurgau nach Olten ausgeliehene Defenders von einem Augenblick auf den anderen. Seit jenem fatalen Abend in der Oltner Kleinholzhalle ist er querschnittgelähmt. Keller knallte in der Play-off-Partie gegen Langenthal nach einem Zweikampf mit dem Kopf voran in die Bande und ist seither ab dem vierten Brustwirbel gelähmt.
Ein Szenario, dass vor allem auch die DEG-Fans hochschrecken lässt. Vergangenen Dezember fiel Kapitän Daniel Kreutzer in Wolfsburg ohne Gegnereinwirkung ebenfalls kopfüber in die Bande. Der 34-Jährige hatte bekanntlich jedoch mehr Glück und wird heute Abend acht Monate nach seinem Unfall und dem Bruch des ersten Halswirbelbogens mit auf dem Eis stehen. Allein seine starke Nackenmuskulatur schützte ihn vor einem ähnlichen Schicksal.