Köln. Die Kölner Haie haben als erster DEL-Klub das Play-off-Halbfinale erreicht. Vorrundensieger Adler Mannheim vermied in einem Eishockey-Krimi das frühe Aus. Um doch noch das Halbfinale zu erreichen, müssen die Adler am Samstag in Wolfsburg und am Ostermontag (14.30 Uhr) daheim gewinnen.
Uwe Krupp gab seinen Kölner Haien nach dem schnellen Einzug ins Halbfinale zwei Tage frei, für Harold Kreis und seine Mannheimer Adler geht der Kampf ums Überleben in den Play-offs der Deutschen Eishockey Liga (DEL) dagegen über Ostern weiter. "Es war eine harte Serie", sagte Krupp nach dem entscheidenden 2:1-Sieg nach Verlängerung im fünften Viertelfinale gegen die Straubing Tigers und atmete tief durch.
Seinem Trainerkollegen Kreis, mit dem zusammen er 2010 die deutsche Nationalmannschaft ins WM-Halbfinale geführt hatte, machte der ehemalige Bundestrainer Mut: "Mannheim hat die Klasse, die Serie noch zu drehen." Das frühe Aus der Adler verhinderte Verteidiger Tobias Kettemer nach 162 Sekunden in der Verlängerung mit dem 3:2 gegen den EHC Wolfsburg.
"Dass wir noch gewonnen haben, ist einfach riesig", sagte der 26-Jährige nach seinem Schlagschuss in den Winkel. Zu Beginn des Schlussdrittels hatte alles nach einem sensationellen K.o. des Vorrundensiegers und Titelfavoriten ausgesehen. Mannheim lag 0:2 zurück und fand einfach kein Rezept gegen das Wolfsburger Defensivsystem.
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"Dass wir noch gewonnen haben, ist einfach riesig"
Doch ein Doppelschlag von Ken Magowan und Frank Mauer innerhalb von 118 Sekunden weckte die 12.159 Zuschauer in der SAP Arena und die Lebensgeister des Kreis-Teams. "Die Jungs wollten unbedingt", sagte der Trainer, mahnte aber: "Wir stehen immer noch mit dem Rücken zur Wand, wir haben lediglich einen Schritt nach vorne gemacht."
Um doch noch das Halbfinale zu erreichen, müssen die Adler am Samstag (17.30 Uhr/ServusTV) in Wolfsburg und am Ostermontag (14.30 Uhr) daheim gewinnen. "Wir haben so viel Qualität in der Mannschaft, normalerweise setzt sich Qualität durch", sagte Kettemer. Wie Wolfsburg fehlt auch Titelverteidiger Eisbären Berlin gegen die Hamburg Freezers und den Krefeld Pinguinen gegen den ERC Ingolstadt nur noch ein Sieg zum Weiterkommen.
Eine Runde weiter sind die Kölner - dank Philip Gogulla. Der Nationalspieler machte mit seinem zweiten Play-off-Tor nach 6:41 Minuten in der Verlängerung den Halbfinaleinzug der Haie perfekt und blickte gleich nach vorne: "Das war der erste Schritt zum Titel."
Kölner können über Ostern in aller Ruhe zusehen
Die Kölner können nun über Ostern in aller Ruhe zusehen, wer ihnen in die Runde der letzten Vier folgt und auf wen sie ab nächsten Mittwoch treffen. Sollte Wolfsburg seinen zweiten Matchball gegen Mannheim verwandeln, wäre der Vorrundenzehnte der nächste Gegner der Haie. "Wir müssen weiter marschieren", forderte Trainer Pavel Gross nach der Niederlage in Mannheim.
Neue Hoffnung schöpfte Ingolstadt, das mit dem 2:1 in Krefeld Spiel sechs erzwang. "Ich weiß nicht, wie Krefeld uns noch schlagen will", tönte Torhüter Markus Janka, der 24 von 25 Schüssen abgewehrt hatte: "Wenn wir so weiterspielen, gewinnen wir auch noch die nächsten beiden Spiele." Dabei müssen die Bayern wohl auf Stürmer Björn Barta verzichten, der in der sehr hitzigen Partie nach einem Foul von Steve Hanusch eine Gehirnerschütterung erlitt.
Im Firmenduell der beiden Anschutz-Klubs hat Meister Berlin die Nase vorn. Eine Sekunde vor Schluss traf Verteidiger Jens Baxmann zum 3:2 gegen Hamburg. Mit einem Sieg am Samstag (17.30 Uhr/ServusTV) in der Hansestadt könnten die Eisbären ihre Titelverteidigung im Halbfinale fortsetzen. (sid)