Düsseldorf. Torhüter Bobby Goepfert von der Düsseldorfer EG war bis Mittwochabend ein Kandidat bei den Hamburg Freezers. Doch Keeper Dimitrij Kotschnew hat seinen Vertrag an der Elbe verlängert und kehrt nicht das Russland zurück.
Er ist Publikumsliebling, Top-Spieler und Identifikationsfigur in einem. Kurzum: Eishockey-Torsteher Bobby Goepfert ist nach nur zwei Saisons nicht mehr aus dem Kader der DEG wegzudenken. Doch während der einstigen Hochburg des Pucksports noch immer mindestens 2,4 Millionen Euro an Etat für die Spielzeit 2013/14 fehlen und den Cracks daher noch immer keine festen Angebote unterbreitet werden können, interessieren sich immer mehr DEL-Konkurrenten für die Rot-Gelben.
„Riesenangebot“ über 500 000 Euro
Verteidiger Bernhard Ebner und Topscorer Calle Ridderwall stehen bereits seit Wochen ganz oben auf der Liste. Nun beginnt scheinbar die „Jagd“ auf Bobby Goepfert. Die Hamburg Freezers haben sich gestern Abend aber aus dem Kreis der Interessenten verabschiedet. Deren Torsteher Dimitrij Kotschnew sollte vor einem Comeback in der russischen Kontinental Hockey League stehen. Mit dem kursierenden „Riesenangebot“ von rund 500 000 Euro pro Saison hätten auch die Hanseaten nicht mithalten können, die den 31-Jährigen erst vor der aktuellen Spielzeit von Vizemeister Atlant Mytischtschi an die Elbe lotsten.
Doch Mittwochabend entschied sich Kotschnew für eine weitere Saison an der Elbe und gegen eine Rückkehr nach Russland. Bereits 2009/10 war der 29-jährige US-Amerikaner Goepfert in 25 Partien für die Nordlichter aufgelaufen. Ist dort noch immer Sympathieträger.
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Ein Schnäppchen war Goepfert für Hamburg und die DEG allemal. Im Vorjahr soll der gebürtige New Yorker in Düsseldorf gerade einmal 30 000 Euro für die Spielzeit erhalten haben. Das Salär dürfte im zweiten Jahr angehoben worden sein, angesichts der prekären Finanzlage der Rot-Gelben jedoch nicht ins Unermessliche. Und auch ein möglicher Ersatz dürfte nur schwerlich zu binden sein. Oder kehrt vielleicht Eigengewächs Mathias Niederberger aus Kanada zurück und macht das Trio der Torwart-Rochade perfekt?
Der 20-jährige Sohn von DEG-Verteidiger-Legende Andreas Niederberger (fünf Meistertitel) wechselte 2011 in die Ontario Hockey League zu den Barrie Colts in die 128 000-Einwohner-Stadt eine Stunde nördlich von Toronto, um sich über die beste Juniorenliga der Welt für die National Hockey League zu empfehlen. Niederberger blieb beim letztjährigen Draft – wohl auf Grund seiner nur 1,80 Meter Körpergröße – zwar ohne vielversprechenden Vorvertrag. Wurde aber immerhin ins Trainingscamp der Toronto Maple Leafs eingeladen und durfte als nur einer von drei erlaubten „Overage-Spielern“, die 20 Jahre oder älter sind, ein weiteres Jahr für Barrie auflaufen. Sollten der NHL-Draft im Sommer erneut ausbleiben und der Nummer-Eins-Status bei der DEG winken, scheint eine Rückkehr nicht ausgeschlossen.