Düsseldorf. Drei Tore erzielt, sechs weitere vorbereitet: Nach 16-monatiger Leidenszeit hat sich Stürmer Colin Long endgültig in den DEG-Reihen etabliert. Mit neun Punkten in acht Spielen zahlte er zuletzt das in ihn gesetzte Vertrauen mit Leistung zurück.
Monatelang musste der US-Amerikaner von der Tribüne aus zusehen. Drehte nur sporadisch als Co-Trainer seine Runden auf dem glatten Untergrund. Doch in diesen Tagen hat auch Colin Long wieder mächtig Spaß. Am 11. Januar gegen Hamburg (2:1) debütierte der DEG-Stürmer in der Deutschen Eishockey-Liga, zwei Tage später gegen Ingolstadt (6:2) ließ der 23-jährige Kalifornier seinen ersten Treffer folgen. Es war das Ende einer 16-monatigen Leidenszeit.
Nun, acht Spieltage später, hat der Angreifer bereits drei Tore erzielt sowie sechs weitere vorbereitet. Macht mehr als einen Punkt pro Spiel. Dabei kann Long mit seinem Trainingsrückstand noch nicht einmal annähernd seine gesamte Leistungsfähigkeit abrufen. Technisch ist der Center jedoch schon jetzt ein Gewinn für seine Mannschaft. Und die Fans feiern ihre Nummer Elf nach Toren mit „A la la la la Long, Long li Long Long, Long“ – nach dem Reggae-Song „Sweat“ von Inner Circle.
Colin Lang will für die DEG noch besser werden
Nach mehreren Gehirnerschütterungen litt der Angreifer, der von den Portland Pirates aus der zweitklassigen American Hockey League an den Rhein wechselte, vergangenen Sommer während der Vorbereitung nach und bei Belastungen immer wieder an Schwindelgefühlen und Kopfschmerzen. Der Verein ließ den Mittelstürmer nach dem nicht bestandenen medizinischen Test jedoch nicht fallen, sondern bot ihm einen Vertrag für den Posten des zweiten Assistenzcoaches neben Co-Trainer Christof Kreutzer an. Long nahm an. So konnte der 1,80 Meter große Kufenflitzer seine gesundheitlichen Probleme frei von jedem Druck auskurieren.
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Auch weitere Rückschlägen bei ersten Versuchen auf dem Eis unter der Saison hielten den Center nicht auf. Jetzt nutzt der Puckjäger seine Chance und zahlt das Vertrauen mit Leistung zurück. „Ich bin jetzt einfach froh, zurück zu sein. Aber ich will richtig fit und immer besser werden. Ich kann dem Verein gar nicht genug danken, dass er mir die Zeit gegeben hat“, betont der Stürmer, der sich nun auf die freien, erholsamen Tage aufgrund der Länderspielpause freut.
Als Clown verkleidet kann der 23-Jährige nun auch sorgenfrei seine ersten jecken Tage verleben. „Wir trainieren zwar auch, aber wir werden sicher die Möglichkeit nutzen und die Jungs, die das Treiben noch nicht kennen, gebührend einführen“, hatte Kapitän Daniel Kreutzer bereits am Sonntag nach dem 6:2-Erfolg über Iserlohn erklärt. Und Altweiber hat selbst Routinier Marian Bazany in acht rot-gelben Jahren noch nicht feiern können. Schließlich stand am Freitag stets eine Partie an.
Am Rande der Bande:
Ex-DEG-Verteidiger Korbinian Holzer (2007 bis 2010) hat seine Toronto Maple Leafs in seinem erst fünften Spiel in der National Hockey League per Schlagschuss von der Blauen Linie am Dienstagabend zum 3:2-Erfolg über Washington geschossen. Im Sommer hatte Holzer seinen ersten NHL-Vertrag unterschrieben und startet nun durch.