Düsseldorf. Die Düsseldorfer EG verlor das Auswärtsspiel in Augsburg mit 1:5. Die Düsseldorfer zeigten sich am Ende als schlechte Verlierer. Das Team von Trainer Christian Brittig ließ mit Fäusten und Worten seinem Frust freien Lauf.

Die DEG-Eishockeycracks haben nach der Länderspielpause einen Auftakt nach Maß verpasst. Die erstmals zum Einsatz gekommenen weißen Trikots brachten den Rot-Gelben um den von Adduktorenproblemen genesenen Tino Boos kein Glück. Beim Saisondebüt des 37-jährigen gebürtigen Düsseldorfers unterlagen die Puckjäger am Freitagabend bei den Augsburger Panthern vor 3361 Zuschauern mit 1:5 (1:2, 0:1, 0:2). Und zeigten sich am Ende auch noch als schlechte Verlierer. Das Brittig-Team ließ mit Fäusten und Worten seinem Frust freien Lauf. 34 Strafminuten plus vier Disziplinarstrafen sprechen eine deutliche Sprache. Allein der teaminterne schwedische Topscorer Calle Ridderwall holte sich zwei „Zehner“ ab.

Führung durch Ridderwall

Zuvor entwickelte sich von der ersten Spielminute an eine schnelle und intensive Partie. Mit nur einem Grad Celsius Außentemperatur in der Fuggerstadt präsentierte sich die Eisfläche im offenen und noch immer im Umbau befindlichen Curt-Frenzel-Stadion in bester Verfassung. Und zunächst schlugen gar die „jungen Wilden“ aus den vorzüglichen Gegebenheiten Kapital. Nach nur 53 Sekunden ließ Calle Ridderwall seine Farben jubeln. Der Puck war nach einem Turnbull-Schlagschuss von einem Augsburger Verteidiger abgeblockt worden. Und die kleine schwarze Hartgummischeibe sprang direkt auf die Kelle des Schweden-Imports, der die Gelegenheit eiskalt mit einem Schuss ins rechte obere Eck nutzte.

Die Freude im rot-gelben Lager währte jedoch gerade einmal 135 Sekunden. Dann verwertete AEV-Verteidiger Steffen Tölzer einen Abpraller nach einem „Hammer“ von der Blauen Linie. DEG-Torsteher Bobby Goepfert sprang die Scheibe hoch und der 27-Jährige schlug den Puck im Stile eines Baseball-Profis in die Maschen. Regelkonform in Hüfthöhe, wie das Schiedsrichter-Duo Oswald/Rochette bei Studium der bewegten Bilder beobachtete.

Anschließend wanderten kurz nacheinander Alex Henry, Marian Bazany und Thomas Gödtel auf die Strafbank. Die Raubkatzen gewannen immer mehr Überwasser und nutzten die dritte Chance zum zweiten Streich, nachdem Florian Schnitzer zuvor noch am Außenpfosten gescheitert war. In Überzahl klappte es besser. Brian Roloff legte zurück auf Daryl Boyle, der knallhart von der Blauen Linie abzog und flach ins Eck einnetzte.

Die Panther hielten wie vermutet mit dem gleichen intensiven Körperspiel dagegen. Genau jene Spielweise, mit der das Team von Trainer Larry Mitchell die starken Techniker in den DEG-Reihen in den vergangenen Jahren immer wieder vor eine Herausforderung gestellt hatte. Auch wenn 20 der zurückliegenden 30 Spiele in Augsburg gewonnen wurden. In den vergangenen acht Jahren siegten die Hausherren nur, wenn den Rot-Gelben nicht mehr als ein Tor gelang.

Und genau so sollte sich auch der gestrige Abend gestalten. Vor allem, weil die Über- und Unterzahlteams nicht an ihre starken Leistungen vor der Länderspielpause anknüpfen konnten. So blieben zahlreiche Chancen bei einer kleinlichen Linie der Schiedsrichter ungenutzt. Zudem machte sich das Brittig-Team das Leben mit zahlreichen Strafzeiten selbst schwer.

So kam was kommen musste. Die Raubkatzen nutzten die sich bietenden Gelegenheiten besser und markierten in Überzahl kurz vor der zweiten Drittelpause den dritten Treffer. Trevelyan fälschte einen Schuss von der Blauen Linie unhaltbar ab. Und als Sergio Somma den AEV nur 46 Sekunden nach Beginn des Schlussdrittels mit zwei Mann mehr auf dem Eis zum 4:1 schoss, war das Match entschieden. Bereits bevor Ryan Thang den 5:1-Schlusspunkt setzte, ließ die DEG die Fäuste fliegen.

Das Spiel in der Statistik - Augsburg – DEG 5:1 (2:1, 1:0, 2:0)

DEG: Goepfert; Ebner, Gödtel; Henry, Woidtke; Klingsporn, Bazany; Rome, Martinsen, Kreutzer; Ridderwall, Turnbull, Bostrom; Preibisch, Mondt, Strodel; Hofland, Boos, Martens.

Zuschauer: 3361.

Schiedsrichter: Oswald/Rochette (ESV Kaufbeuren/Profi-Schiedsrichter aus der Schweiz).

Tore: 0:1 (0:53) Ridderwall (Turnbull, Bostrom/5-4-Überzahl), 1:1 (3:08) Tölzer (Forrest, Somma), 2:1 (12:40) Boyle (Roloff, MacArthur/5-4), 3:1 (38:42) Trevelyan (Brown, Forrest/5-4), 4:1 (40:46) Somma (Roloff, Boyle/5-3), 5:1 (59:49) Thang (MacArthur, Roloff/5-3) .

Strafminuten: Augsburg 24 plus 10 (57:06/Zeiler und 57:26/Boyle, je Beschimpfung Offizieller), DEG 34 plus 10 (20:51, 57:26/Ridderwall, Beschimpfung Offizieller und unnötige Härte; 57:06/Kreutzer und 58:07/Rome, je Beschimpfung Offizieller).

Beste DEG-Spieler: Ridderwall (5 Punkte), Turnbull (3), Kreutzer (1).