Düsseldorf.

Gleich zwei negative Erinnerungen schleppte DEG-Eishockeycrack Connor James am Mittwochabend aus dem ersten Match der Best-of-7-Serie des Viertelfinales in Ingolstadt mit in den Mannschaftsbus. Zum einen musste der Angreifer eine Platzwunde auf dem linken Wangenknochen mit drei Stichen nach einem Stocktreffer nähen lassen. Doch nicht nur dafür will sich der Kanadier heute (19.30 Uhr, Rather Dome) beim zweiten Kräftemessen mit den Donau-Panthern revanchieren.

Denn die Blessur wog im Vergleich zu seinem entscheidenden Fehlpass zum Siegessolo von Gawlik und dem daraus resultierenden 5:3-Erfolg und der 1:0-Serienführung des ERC wesentlich leichter. Diese Schmach will James heute wiedergutmachen.

Beechey nimmt Gegentor auf seine Kappe

Auch wenn ein Mannschaftskollege sogleich für seinen Freund in die Bresche sprang. „Das Gegentor nehme ich auf meine Kappe. Ich habe Connor in dem Moment unglücklich gekreuzt, so dass es zum Malheur kam“, druckste Tyler Beechey kleinlaut heraus. Ausgerechnet der Play-off-Riese, der sein Tor-Gen wiederentdeckt hat.

Seit dem der Kanadier zu alter Form zurückgekehrt ist, dominiert dieser zusammen mit James und Kaufmann die DEG-Offensive. „Auch wenn diese Formation in Ingolstadt die Arschkarte gezogen hat. Sie spielt sehr stark auf im Moment“, betont Coach Tomlinson. Beechey steuerte immerhin auch zwei Treffer bei.

Tomlinson macht sich keine Sorgen

Ganz unzufrieden waren die Rot-Gelben daher trotz der knappen Niederlage in der Donau-Stadt nicht. Die Pleite war unnötig. Eben wegen des entscheidenden individuellen Fehlers. „Besonders nach dem starken Save von Bobby gegen Hahn war ich mir sicher: Das Spiel gewinnen wir!“ betonte Trainer Jeff Tomlinson. Daraus wurde jedoch nichts.

„In den Play offs muss halt auch vor allem die Defensive stimmen. Bis zu meinem Patzer hat es gepasst“, so James. Zumindest ob der konstant guten Leistung seines Torstehers ist der Coach jedoch guter Dinge. Für Goepfert ohne Worte, sprudelt es in Bezug auf die Serie aus ihm heraus. „Wenn wir so weiter spielen, mache ich mir keine Sorgen. Bei fünf gegen fünf waren wir das bessere Team. Das müssen wir mitnehmen und den Panthern zu Hause zeigen, was Druck ist“, erklärt Tomlinson auch sogleich eine Kampfansage für die heutige Partie.

Das Selbstvertrauen ist ungebrochen. Das Motto lautet daher: Mund abwischen und weitermachen! „Nun müssen wir vor allem wieder zu einer Heim-Macht werden“, betont Coach Tomlinson mit Blick auf die aktuelle Bilanz. Sechs von elf Partien wurden 2012 im Rather Dome verloren.

Manager Köberle hofft auf physische Stärke

„Konditionell waren wir trotz unserer beiden ersten Play-off-Rundenspiele gegen Iserlohn besser als die pausierenden Ingolstädter. Das wird am Ende der Serie hoffentlich den Ausschlag in unsere Richtung geben“, betont Manager Walter Köberle zuversichtlich.

Das Thema Ernährung und Erholung ist damit das vorherrschende in diesen Tagen. Denn dass der Wille da ist, haben die Rot-Gelben in Ingolstadt unter Beweis gestellt. Und dass dieses Duell das Zeug für sieben Partien besitzt, ebenfalls.

Übrigens: 247 Spieler der 14 DEL-Klubs hatten ihre Stimmen abgegeben. Der Rather Dome, Spielstätte der DEG-Eishockeycracks, schnitt bei der Umfrage alles andere als gut ab. In punkto Stimmung und Beliebtheit landete die rheinische Multifunktionshalle mit jeweils nur einer Stimme auf dem letzten Platz. Iserlohn und Berlin triumphierten hingegen.