Nach neun Spielen in der DEL steht die Düsseldorfer EG auf dem ersten Platz. Die Frage nach einem Meistertitel lacht Trainer Harold Kreis weg.

Neun Pflichtspiele im Eishockey sind nicht viel. Der neue Düsseldorfer Cheftrainer Harold Kreis ist mit seinen 59 Jahren wahrlich erfahren genug, um das ganz genau zu wissen. Die Frage nach der Hoffnung auf einen neunten Meistertitel bei der Düsseldorfer EG, 23 Jahre nach dem achten, lacht Kreis denn auch nach neun Pflichtspielen und Platz eins in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) lässig weg. Bis zum Triumph wären es schließlich minimal noch 51 Spiele – vorausgesetzt, die DEG gewänne die letzten neun in den Play-offs allesamt.

DEG hat ein unruhiges Jahr unter Mike Pellegrims hinter sich

Und doch gibt Trainer Kreis die Tatsache, die DEL-Tabelle anzuführen, eine frühe Bestätigung seiner Arbeit. Der ehemalige deutsche Nationalspieler und Schweizer Meister hat es schnell geschafft, nach einem unruhigen Jahr unter dem belgischen Cheftrainer Mike Pellegrims (jetzt Co-Trainer Adler Mannheim) das Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken. „Das ist sicher ein gewichtiger Faktor neben dem sportlichen“, sagt Kreis.

Der frühe sportliche Erfolg basiert auch auf starken Neuzugängen in der Offensive. Auf Ex-Nationalspieler Philip Gogulla etwa, der nach 13 Jahren bei den Kölner Haien in seine Heimatstadt zurückgekehrt ist. „Bei mir ist die Spielfreude zurück“, versichert der 31-jährige Außenstürmer, der im Frühjahr bei den Haien trotz laufenden Vertrags bis 2019 unsanft vor die Tür gesetzt worden war.

Fünf Tore und fünf Vorlagen machen Gogulla aktuell zum besten DEG-Angreifer. „Mit Center Alexander Barta und Jaedon Descheneau habe ich aber auch zwei sehr gute Spieler an meiner Seite“, lobt Gogulla.

Im Gegenzug dürfte Kapitän Barta froh sein, dass nicht alle Offensivhoffnungen auf ihm allein lasten. So wie in der Saison zuvor. Da traf der 35-jährige Routinier immerhin 25-mal, war aber ein einsamer DEG-Torjäger.

Das ändert sich auch durch den Norweger Ken Andre Olimb und den Schweden Kalle Ridderwall, die nach Ausflügen in die schwedische SHL reifer nach Düsseldorf zurückgekehrt sind und mit dem US-Außen John Henrion die Reihe eins bilden. „Wir haben eine gute Chance, in dieser Saison weit zu kommen“, bekräftigt WM-Spieler Olimb.

Lob an beide DEG-Torhüter

Trainer Kreis feiert auch defensiv frühe Erfolge. Die Umstellung von Mann- auf Raumdeckung klappt ordentlich. Düsseldorf besitzt aktuell die zweitbeste Defensive hinter Rhein-Rivale Kölner Haie. Dass die Torhüter Mathias Niederberger und Fredrik Pettersson Wentzel bislang einen guten Job machen, hilft natürlich. „Beide sind hervorragend, dass kann für uns ein großes Plus werden“, lobt Trainer Kreis.