Krefeld. Die 25. Eiszeit beginnt: Die Deutsche Eishockey-Liga startet mit vier Westklubs in die Jubiläumssaison. Die Favoriten sind aber andere.

. Bei der Tour de France gibt es das Gelbe Trikot des führenden Radprofis, beim Skispringen ebenfalls ein gelbes Leibchen für den Spitzenreiter im Gesamtweltcup. Zum 25-jährigen Jubiläum führt die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) als ein Markenzeichen bei Spielen den roten Helm ein. Den trägt der Topscorer einer jeden Mannschaft. Allerdings noch nicht am ersten Spieltag, der am Freitag um 19.30 Uhr traditionell das Gastspiel des Titelverteidigers beim Vizemeister vorsieht: EHC München bei den Eisbären Berlin.

Das sind die Favoriten

Es wird ein Dreikampf an der Spitze zwischen den vom österreichischen Getränkehersteller Red Bull gesponserten Münchenern, den von der kalifornischen Anschutz-Gruppe unterstützten Berlinern sowie den von Dietmar Hopps SAP-Unternehmen geförderten Mannheimern erwartet. „Wir wollen den vierten Titel in Serie”, betont Münchens Manager Christian Winkler. „Deswegen haben wir personell einen leichten Umbruch eingeleitet. In der Kabine soll keine Gemütlichkeit einkehren.” Außenseiterchancen haben die verstärkte Düsseldorfer EG und die Kölner Haie.

Die Trainer

An der Bande gab es eine für Eishockey typische Fluktuation. Nur vier Teams starten mit dem gleichen Trainer wie vor einem Jahr. Der achtmalige Meister Don Jackson (München), Mike Stewart (Augsburg), Thomas Popiesch (Bremerhaven) und der ehemalige Bundestrainer Pat Cortina (Schwenningen) genießen Vertrauen. Nach zehn Jahren in Wolfsburg übernimmt Pavel Gross in Mannheim. In Düsseldorf ist der 180-malige Nationalspieler Harold Kreis nach acht Jahren zurück. Krefeld baut in Brandon Reid (37) auf einen jungen Dynamiker. Köln setzt weiter auf Peter Draisaitl, Vater des NHL-Stars Leon Draisaitl. Iserlohn auf den Kanadier Rob Daum.

Die Top-Neuzugänge

142 Abgängen stehen 149 Zugänge bei den 14 DEL-Teams gegenüber. Mit 1020 NHL-Einsätzen könnte Münchens Mittelstürmer Matt Stajan der Top-Neuzugang der Saison sein. Zu beachten ist sicherlich auch Center Ben Smith, der die neue Mannheimer Lokomotive werden soll. Der Kapitän von den Toronto Marlies gewann in der vergangenen Saison die Meisterschaft der American Hockey League, der besten nordamerikanischen Profiliga unterhalb der NHL.

Die Ausländerregel

Ein Team darf maximal elf ausländische Spieler im Aufgebot haben, wovon pro DEL-Partie neun spielberechtigt sind. Diese Regel soll dafür sorgen, dass die deutschen Spieler in der nordamerikanisch geprägten DEL ausreichend Einsatzzeit bekommen. „Die Liga muss trotzdem mehr auf junge Spieler setzen“, fordert der Kölner Kapitän und olympische Silber-Gewinner Moritz Müller (31).

Die Finanzen der Teams

Rund 120 Millionen Euro haben die 14 Teams zur Verfügung. München (13,5 Millionen Euro), Mannheim (13,0), Köln und Berlin (je 11,5) bilden die Top 4, Bremerhaven (4,6) ist das Schlusslicht. Düsseldorf (8,5) und Iserlohn (6,2) liegen im Mittelfeld. Man darf gespannt sein, welchen Einfluss der neue russische Gesellschafter Mikhail Ponomarev auf den Krefelder Etat (5,7) nimmt. Der Meister von 2003 war in den vergangenen drei Spielzeiten sportlich stets Tabellenletzter oder Vorletzter. „Unser Ziel ist es, den Standort Krefeld wirtschaftlich zu sichern”, betont KEV-Sportdirektor Matthias Roos.

Die besonderen Spiele

Die DEL steht außerhalb des regulären Spielbetriebs zweimal im Fokus. Am 3. Oktober laufen die Edmonton Oilers mit den Nationalspielern Leon Draisaitl und Tobias Rieder bei den Kölner Haien auf. Dazu steigt am 12. Januar das vierte Winter Game. Im Fußballstadion des 1. FC Köln treffen die Haie auf die DEG. „Beides wird die Saison besonders machen“, betont Haie-Sportdirektor Mark Mahon.