Eine Insolvenz will der Eishockeyklub aus der 2. Liga trotz der kurzfristigen Verbindlichkeiten in Höhe von 150 000 Euro verhindern

Essen. Finanziell kommt die 2. Eishockey-Bundesliga nicht zur Ruhe. Erst gingen die Eisbären Regensburg mit ihren finanziellen Nöten an die Öffentlichkeit, dann verkaufte der EV Landsberg seinen halben Kader, nun steht der ESC Moskitos kurz vor der Pleite.

Erst am Donnerstag lieferten die Essener Fakten zu den Gerüchten, die sich in den vergangenen Tagen hartnäckig in der Eishockey-Szene hielten. "Wir benötigen kurzfristig 150 000 Euro", bestätigte Moskitos-Sprecher Bernd Werner. "Wir haben am Mittwochabend auf einer Gesellschafterversammlung zusammen mit den Kommanditisten beschlossen, dass wir auch in der nächsten Saison in der 2. Liga spielen wollen." Um dieses Ziel zu erreichen, muss der Klub seine Gläubiger kurzfristig bedienen und eine Insolvenz vermeiden.

Grund für die Notsituation der Stechmücken ist eine Fehlplanung hinsichtlich der Zuschauerzahlen für die laufende Saison. Der Klub kalkulierte 500 bis 700 Zuschauer pro Spiel mehr in seine Berechnungen ein als derzeit tatsächlich in der Eishalle am Westbahnhof zu verzeichnen sind. Dabei steht die sportliche Leistung der Moskitos nicht im Zusammenhang mit dem Zuschauerschwund. Der ESC steht bei noch zwölf ausstehenden Begegnungen so gut wie sicher in den Playoffs.

Zu den fehlenden Zuschauereinnahmen kommen ausstehende Sponsorengelder. Zwei Geldgeber stecken ihrerseits selbst in Zahlungsschwierigkeiten und ein Hauptsponsor zögert mit der Überweisung einer fünfstelligen Summe.

Wenigstens die Eishockeyprofis erhielten am Donnerstag ihre noch ausstehenden Gehälter. "Die Spieler sollen sich ausschließlich auf ihre Arbeit konzentrieren können", so Geschäftsführer Bernd Piel. Auch Spielerabgänge wie in Landsberg gibt es nicht. Gestern endete die Wechselfrist für die europäischen Ligen. Kein Moskitos-Spieler hatte um die Freigabe gebeten.