Düsseldorf. . Nach sieben Pleiten in Folge in Iserlohn feierte die Düsseldorfer EG am Sonntag einen 2:1-Penaltyerfolg und geht mit einem guten Gefühl in die Pause.
Es war 21.03 Uhr, als sich am Sonntagabend der Frust von mehr als drei Jahren in Jubelschreien und einer rot-gelben Jubeltraube rund um Matchwinner Mathias Niederberger im Gehäuse entlud. Die DEG hatte soeben das Wunder vom Seilersee vollbracht und sich mit einem Erfolg bei ihrem Angstgegner in die Länderspielpause verabschiedet. Nach langen 1325 Tagen haben die Düsseldorfer Eishockeycracks den Bann durchbrochen und nach zuletzt sieben Pleiten in Folge mit insgesamt 32 Gegentoren, darunter mit 0:8 und 1:8 zwei hohe Klatschen, einen 2:1 (0:0, 1:1, 0:0, 0:0, 1:0)-Penaltyerfolg bei den Iserlohn Roosters gefeiert. Rob Collins sicherte mit seinem Schuss den ersten Triumph seit dem 7:4-Sieg in der ersten Play-off-Runde zum Viertelfinaleinzug am 16. März 2012. Einziger kleiner Schönheitsfehler: Bernhard Ebner erlitt in der 44. Spielminute einen Cut am Kinn, musste genäht werden und fiel fortan aus. Sein Einsatz bei der Nationalmannschaft soll jedoch nicht gefährdet sein.
„Die sind jetzt endlich fällig“
„Wir brauchen dringend wieder einen Sieg, ein Erfolgserlebnis, das wir mit in die Pause nehmen können. Das würde uns richtig guttun“, hatte Cheftrainer Christof Kreutzer vor dem abschließenden Duell erklärt. Dass seine Mannschaft dies jedoch ausgerechnet beim Angstgegner schafft, davon wagten selbst die kühnsten Optimisten nicht zu träumen. „Die Jungs haben gesehen, dass wir sie schlagen können. Alle haben nach der jüngsten, unglücklichen 5:6-Niederlage gesagt: Ich würde am liebsten gleich morgen wieder gegen sie spielen für eine Revanche – die sind jetzt endlich fällig“, betonte hingegen Coach Kreutzer. Und mit einer starken Defensive rund um den erneut stark parierenden Keeper Mathias Niederberger fanden die Gäste tatsächlich einen Schlüssel zum Erfolg. Die Abwehr sprang sogar auch noch für die ladegehemmten Stürmer in die Bresche. In der 27. Spielminute eröffnete Verteidiger Tim Schüle mit einem Schlagschuss von der Blauen Linie den Torreigen. „Auswärtssieg! Auswärtssieg!“ skandierten die 350 mitgereisten DEG-Fans überrascht und glückselig von der Tribüne. An dieser Grundstimmung sollte auch der Ausgleich von Jason Jaspers zehn Zeigerumdrehungen später nichts ändern. Die Rot-Gelben blieben bis zum Schlussabschnitt die tonangebende Mannschaft.
In diesem entwickelte sich dann ein Kampf um jeden Zentimeter Eis, bei dem sich die Torhüter mit sehenswerten Paraden in den Vordergrund drängten – und ihre Mannschaften nicht nur in die Verlängerung, sondern auch ins Penaltyschießen retteten. Dort scheiterte Brook Macek, ehe das Eis vor den Gehäusen noch einmal mit der Eismaschine aufbereitet wurde und die DEG ihr Wunder vollendete. Nach Alexei Dmitriev traf im zweiten Anlauf auch „Professor“ Rob Collins zum entscheidenden, goldenen Schuss zum rot-gelben Glück. Denn im Anschluss sicherte Niederberger mit seinem dritten gehaltenen Penalty den Zwei-Punkte-Erfolg. „Wir haben über 65 Spielminuten eine gute Leistung gezeigt, dann gewinnt man so eine Partie. Jetzt können wir uns erst einmal sammeln und dann sehen wir weiter“, so der Matchwinner.